Routenplanung

Vorwort
Auch wenn heute Geräte, Technik und Hilfsmittel zur Verfügung stehen, von denen ich vor 20 Jahren nicht mal geträumt habe, ersetzen sie nicht den Menschenverstand. Was ich damit ausdrücken will. Bitte nur Strecken berühren, die man sich wirklich zutraut und aus denen man auch sicher wieder herauskommt. Sind mehrere Leute oder gar mehrere Fahrzeuge zusammen, befährt man eine heikle Passage bis zum Ende zusammen. Oder man kehrt um und der Entscheid muss von allen akzeptiert werden. Bei mehrtägigen Touren schadet es nicht, immer mal wieder zu fragen, ob alle sich wirklich wohl bei der Sache fühlen. Ein Abbruch einer Tour ist keine Schmach. Der Verlust eines Menschen ist jedoch nicht zu verantworten. Dazu kommt ein absolutes Vertrauen, das man gegenseitig geben muss. Es muss auch klar sein, was z. B. ein Fahrzeug leisten kann und wo Schluss ist. Gleiches gilt für den Fahrer. Ein Anfänger versenkt den tollsten Unimog im weichen Sand, wo ein Profi vermutlich noch einen VW T2 durchbringt.

Und NEIN. Ich werde von keinem der Hersteller, die hier gelistet werden, gesponsert. Ich bezahle genau den gleichen Preis wie jeder andere auch.

Diese Beschreibung entsteht zum einen für mich als Gedächtnisstütze. Ich wurde jedoch so oft danach gefragt, also veröffentliche ich diese Informationen. Für Feedback und Anregungen zu Verbesserungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Geräte und Software sowie Techniken zur Planung
Fangen wir an, ein GPX File (GPS Exchange Format) für ein Navigationsgerät zu erzeugen. Ich verwende die GPX Files auf meinem Navigationsgerät, um unterwegs zu sehen, wie der Plan war, zu fahren. Ich halte mich nicht unbedingt an diesen Plan, doch ich stecke jeweils viel Zeit in diese Phase. Denn ich bin alleine unterwegs und habe somit keinen Navigator neben mir sitzen, der mir sagt, wo ich entlangfahren soll. Diese Art ermöglicht ein sehr entspanntes Reisen. Solche GPX Files erstelle ich übrigens auch unterwegs, um am Folgetag einen Plan zu haben. Den Umgang mit diesen GPX Files beschreibe ich später. Hier geht es erst mal um die Technik, zu so einem File zu kommen.

Möglichkeit 1; mit Google Maps

Als Erstes mit diesem Link auf die Webseite von Google springen. Achtung: Dazu wird ein Konto benötigt, welches jedoch kostenlos ist.

Hier ist eine geplante Route in Tadschikistan zu sehen. Die Strecke führt von A nach B. Ich gebe am Anfang zwei Orte in der Nähe von Start und Ziel ein und Google zeigt gleich eine blaue Route. Danach schiebe ich A (Start) und B (Ziel) mit der Maus an die gewünschten Plätze. Achtung: Der Start soll wirklich der Start sein und nicht das Ende. Ansonsten muss der Track später gedreht werden. Es können auch schnell Zwischenziele abseits der Route mit einbezogen werden. Dazu mit der Maus in die blaue Linie gehen und es erscheint ein Kreis. Diesen dann zum gewünschten Ziel ziehen. Damit lässt sich auch die Route umleiten, denn Google nimmt nicht immer genau die Strecke, die ich mir wünsche. Also leite ich die Strecke entsprechend, bis alles passt. Es sind mehrere solche „Zwischenziele» setzbar. Jedoch nicht endlos viele. Ich bin da schon mehrmals an die Grenzen gestoßen. Falls das der Fall ist, muss die Strecke aufgeteilt oder optimiert werden. Das ist manchmal etwas Fummelei.
Im Anschluss folgt der Export, leider noch nicht in ein GPX-File. Dazu im Menü oben links zu den obersten drei Punkten gehen. Das Menü faltet sich auf und ich nehme „In ein KML/KMZ exportieren».

Das Beispielfile hat aktuell eine Grösse von 96 KByte.

Nun speichere ich das KML (Keyhole Markup Language) File der Strecke in meine Verzeichnisstruktur.

Jetzt ein kleiner Ausflug in meine Verzeichnisstruktur auf dem Computer. Ich habe bei meinen Dokumenten einen Ordner namens Reisen. Darin pro Jahr einen weiteren Ordner wie 2018, 2019, 2020 …
Darin befindet sich wieder ein Ordner namens Route. In diesem liegen alle Files, die ich so erzeuge.

Der nächste Schritt ist die Umwandlung von KML in das für die meisten Navigationsgeräte lesbare GPX File.

Das KML File lässt sich jedoch super mit Google Earth Pro, ein Stück Software, die von Google erst heruntergeladen und installiert werden muss, öffnen.

In Google Earth Pro lässt sich die Strecke wunderbar «abfahren» und kontrollieren. Ganz wichtig sind die kleinen Kugeln, die links und rechts der Strecke gezeigt werden. Das sind Bilder der Gegend. Das stimmt jedoch nicht immer und ist manchmal auch uninteressant, aber ich habe schon etliche versteckte Sehenswürdigkeiten damit entdeckt. Diese trage ich dann als Wegpunkt im GPS ein. Dazu später mehr.

Also kommen wir zur Konvertierung von KML nach GPX. Dazu verwende ich die Software, die durch diesen Link heruntergeladen werden. Mit dieser Software das KML File öffnen und als GPX speichern. Das ist leider erst die halbe Miete. Denn nun kommt BaseCamp von Garmin ins Spiel.

Auf dem Bild sind jetzt zwei Verbindungen zwischen Start und Ziel ersichtlich. Die Liste links zeigt jedoch auch zwei Tracks. Der eine ist die direkte Verbindung und der andere die gewünschte Strecke.

Also gehe ich hin und lösche den Track mit der direkten Verbindung. So weit, so gut. Im Prinzip ist dieser Track jetzt für das Navigationsgerät nutzbar. Doch hat man eine grosse Reise und viele Tracks, sind es zu viele Punkte. Und ich möchte den Track auch aktiv auf dem Navigationsgerät haben. Das bedeutet, dass ich den nicht nur sehe, sondern das Gerät mich auch wirklich durch Anweisungen navigiert.

Der obige Track hat eine Länge von 485 km und setzt sich aus 3165 Punkten zusammen. Das ist für eine Navigation nicht brauchbar. Also ich möchte nicht 3165 Anweisungen vom Gerät bekommen. Ich will ja die Fahrt entspannt geniessen. Das File hat nun eine Grösse von 398 KByte. Wichtig: Die Einstellung direkt oben zu sehen!

Im obigen Bild ist noch ein weiteres Problem zu sehen. Die Google-Karten sind ja nicht schlecht, aber ungenau. Die OSM-Karten, wo man die herbekommt und wie das alles gemacht wird, kommen später, sind je nach Land exakter. Und die blauen Fähnchen sind die einzelnen Wegpunkte der von Google berechneten Tour.
Die Karte, die oben verwendet wird, ist die OSM-Tadschikistan-Karte.
Und jetzt kommt der Kunstgriff.
Als Erstes wird dazu ein Track auch der Route erstellt. Zwei Bilder höher ist der entsprechende Button unten, der zweite von rechts, zu sehen.
Jetzt habe ich einen Track. Was ist denn der Unterschied zwischen einem Track und einer Route? Dazu später mehr.
Auf jeden Fall erscheint jetzt in der linken Liste ein neuer Eintrag. Das ist der Track. Der lässt sich durch einen Doppelklick öffnen.

Nun kommt der Filter zum Einsatz. Unten der linke Button. Ich reduziere die Anzahl der Punkte auf möglichst wenige, aber sinnvoll viele. Das ist je nach Gegend und Karte unterschiedlich. Hier habe ich 40 Punkte ausgewählt. Das ist in diesem Beispiel eine Reduktion von 3165 auf 40. Jetzt erstelle ich daraus wieder eine Route. Dazu den mittleren Button verwenden. Es wird erneut ein Eintrag in der Liste links erzeugt. Eine Route mit der Einstellung direkt jetzt mit einem Doppelklick öffnen und es wird ein Fenster geöffnet.

Jetzt wechsle ich je nach Gebiet und Anforderung oben auf Geländefahrten oder Fahren und betätige den linken Button „Neu berechnen». Ich habe jetzt eine Route, die ich auf das GPS laden kann.
Entweder direkt mit MapSource oder ich kann das Teil einzeln exportieren und auf mein GPX laden. Das Beispiel hat nun eine Größe von 418 KByte.
Ist das alles gut gelaufen, sind auf dem GPS zwei neue Einträge zu finden. Einmal der Track und dann noch die Route.

Weitere Möglichkeiten:

https://gpx.studio/

https://brouter.de/brouter-web/#map=7/-21.028/29.240/standard&profile=car-fast

N/A