Kgalagadi Transforntier Park 2025 erster Besuch Teil 1

Warum so ein komischer Titel? Nun, wer den ersten Blog von 2025 genau angeschaut hat wird bemerkt haben, dass ich 2025 mehrmals im Kgalagadi Transfrontier Park (3 Besuche) wie auch im Kruger Nationalpark (2 Besuche) sein werde.

10.05.2025 (Samstag)

Noch stehe ich auf dem Urban Camp in Windoek (Namibia) und geniesse die tolle Küche. Heute ist der Umbau der Victron Anlage geplant. Der Zentralrechner läuft, nur mit dem Display habe ich noch Mühe. Die Touch Funktion will nicht. Ich verstehe noch nicht warum das so ist. Zuhause lief das Mistding einwandfrei. Die Montage der Frontplatten ist auch erledigt. Etwas schief aber das passt ja zum Fahrer. Die linke Seite muss warten. Ich brauche noch kleine Holzschrauben und Motivation für den Umbau. Dafür finde ich Heute viel Zeit um mit Robin zu sprechen. Es geht um die Etape durch den Iran. Ich stelle seine Routenplanung etwas auf den Kopf aber er wird begeistert sein. Das Abendessen habe ich diesmal in Gesellschaft mit meinen Freunden aus Deutschland. Wenn alles nach Plan läuft werden wir ein paar Tage zusammen im Gkalagadi verbringen.

11.05.2025 (Sonntag)


Ein weiterer gemütlicher Tag auf dem super Urban Camp in Windhoek.

12.05.2025 (Montag)


Meine Freunde aus Deutschland wollten ja eine Stunde vor mir losfahren. Doch ich sehe das Fahrzeug immer noch auf dem Platz. Verschlafen Kann ich gut verstehen bei der guten Verpflegung und der Ruhe auf dem Platz. Wie abgemacht stelle ich mein Fahrzeug neben den Rundhauber für den Fototermin. Robin kommt um die Ecke und macht gleich seine gewünschten Bilder. Ich bin ja gespannt, wo ich damit überall auftauchen werde. Dann noch eine herzliche Verabschiedung. Ich laufe noch zu den deutschen Freunden und wir wollen uns in zwei Tagen an einem abgemachten Ort treffen. Dann noch eine weitere Verabschiedung von den beiden aus Holland. Sie fahren eine Runde hoch bis nach Kenia in den nächsten 6 Monaten. Kann also gut sein, dass ich sie mal treffe, wenn sie runterkommen. Nun aber los, ich habe ja einen Termin, um die Spur vom Sprinter einzustellen. Er zieht immer etwas nach links. Ich komme nach wenigen Minuten an die Reihe, was mich mehr als sehr erfreut. Das Fahrzeug steht auf zwei Spurbahnen etwas erhöht. Dann wird es vorne ganz wenig angehoben. Dann schaut der Fachmann die Sache an und meint nach wenigen Minuten: Wir tauschen die Räder vorne gegeneinander aus. Also fahren wir um die Ecke zu einem Reifenhändler, der das auch gleich macht. Dann fahren wir einige Geraden. Alles bestens. Ich bin mehr als verdattert und bedanke mich. Nun noch zu Mercedes, die nicht weit davon sind. Die Ersatzmanschetten können nicht zeitnah organisiert werden, was ja nicht schlimm ist. Im September stehe ich ja wieder hier. Nun ist der große Zeitpunkt der Abfahrt gekommen. Etwa 270 km stehen auf dem Programm. Ich habe mich entschlossen, zum Hardap-Damm zu fahren. Da ist ein Camp direkt am Hardap Damm im Hardap Game Reserve. Ich komme sehr gut voran, nachdem ich dem Stau in Windhoek entflohen bin. Erst durch das Gate vom Hardap Game Reserve und 150 N$ sind weg. Bei der Rezeption sind nochmals 220 N$ fällig. Wir sprechen hier von etwas mehr als 16 CHF und meine Erwartungen sind eigentlich schon gehoben. Der Platz ist schattenlos und auch trostlos. Den Platz kann ich in Zukunft streichen. Ich laufe mal zur Kante, um den Damm zu sehen, der ordentlich gefüllt ist. Das ist das einzige Highlight. Also Zeit, meine Dachplane mit den neuen Stäben zu testen. So ein Mist. Die Stäbe sind 25 cm zu lang. Wer hat denn hier gemessen? Leider sind die Enden gut verklebt und ich bin erst mal etwas am Anschlag. Dann der Entscheid. Direkt über der Aluhülse mit der Flex durchtrennen. Das geht rasant. Dann erst mit einem 6-mm-Bohrer vorbohren und mit dem 10-mm-Bohrer auf das richtige Maß aufbohren. Als Fixierung dient mir der sehr stabile Braii aus Eisen, an dem ich eine Schraubzwinge anbringe. Alle vier Stäbe kürze ich noch auf das richtige Maß und kärbe seitlich noch etwas ein, damit die neue Verklebung mit 2-K-Kleber richtig hält. Der Kleber ist ja nach wenigen Minuten fest und es kann getestet werden. Passt wie angegossen. Ich bin sehr zufrieden. Auf zur Dusche. Die ist super und entschädigt den ganzen Ärger. Vorne bei der Rezeption wäre ja noch ein 35-Meter-Schwimmbecken, doch das bleibt von mir ungenutzt. Ich bleibe die Nacht der einzige Gast und schließe den Abend mit einem kleinen griechischen Salat.


13.5.25 (Dienstag / Windhoek – Mata Mata)


Erneut stehen knapp 300 km auf der Liste zum Treffpunkt. Passt mir nicht so recht, da der Punkt über 50 km von der Route entfernt ist. Ich komme gut voran und fülle bei der letzten Tankstelle nicht nur den Haupttank auf, sondern auch noch die drei 20-Liter-Kanister. Zusätzlich lasse ich die Luft von 3,7 auf 2,6 Bar runter, denn hier beginnt die Piste. Die ist super zu fahren. Fast wie auf einer Autobahn mit gut 120 Sachen brettere ich dem Ziel entgegen. Das Gewicht macht sich bemerkbar und leider hat die Maschine dreimal Leistungsverlust. Wenn das morgen wieder der Fall ist, werde ich bei den Steckern der Sensoren mit Kontaktspray nachhelfen. Nun kommt die Abbiegung zum Treffpunkt. Es führt eine gute Piste über etliche Dünen. Die Fahrt ist nicht ungefährlich, da da auf dem Kamm immer ein Trottel entgegenkommen könnte. Ich halte mich an die Regel und fahre ordentlich links. Zur Info: Hier ist Linksverkehr, wie auch in Südafrika. Ich treffe beim Treffpunkt ein. Ein Farmhaus. Ich läute an der großen Glocke und warte. Das wiederhole ich etliche Male. Dann gehe ich auch noch um das Haus rum. Nichts. Das darf doch nicht wahr sein. Nach etwa einer Stunde gebe ich auf und beschließe, nach Mata Mata zu fahren. Das liegt schon in Südafrika und ich habe keine Buchung für den heutigen Tag. Man kann es ja mal probieren. Auf der Fahrt sehe ich mitten auf der Straße einen großen Waran. Ich treffe am Zoll ein und der nette Herr fragt gleich, ob ich eine Buchung habe. Eben nicht. Er meint, ich soll doch gleich rüberlaufen und fragen. Also zu Fuß rüber nach Südafrika und die supernette Dame hilft mir gleich. Da ich die Wild Card habe, muss ich keinen Eintritt bezahlen. Sie erwähnt, dass ich noch etwas 9500 Rand auf dem Konto habe und ob sie davon abbuchen kann. Klar doch. Wusste gar nicht, dass ich auf der Wild Card noch so viel Geld habe. Ich muss einige Formulare ausfüllen. Ich darf als Resident nun das erste Mal Südafrika als Nation eintragen. Ich bin stolz wie Oskar. Also, nun habe ich auch für heute eine Buchung und laufe glücklich nach Namibia rüber. Dort geht alles mehr als locker. Die sind alle super nett und hilfsbereit. Der eine möchte gerne noch etwas Deutsch lernen und wir üben gleich mal zusammen: „Guten Tag“, „Wie geht es Ihnen?“ »Mir geht es sehr gut« und »Ich wünsche ihnen noch einen guten Tag«. Die ganze Belegschaft übt fleißig im Chor mit und die Stimmung ist gut. Nun also mit Fahrzeug rüber nach Südafrika. In Möhlin sollte somit heute die entsprechende Fahne gehisst werden. Dann noch einige Formalitäten auf der südafrikanischen Seite und ich bin drin. Die Zollformalitäten werden erst unten in Twee Rivieren erledigt. Dann gleich runter zum Camp, um einiges für die erste Pirsch vorzubereiten. Der Südafrikaner mir gegenüber auf dem Platz scheint einer der wenigen sehr frustrierten Menschen zu sein und knurrt mich gleich an, dass ich nicht hier stehen soll. Ich versuche zu beschwichtigen, dass ich nur etwa eine Stunde unter dem Baum Schatten brauche und dann am Abend eine nette Person als Nachbar auf dem Platz suchen werde. Das reicht ihm nicht und er bellt wie ein kleiner Pinscher rum. Die Leute rundherum beobachten die Szene und ich walte meines Amtes. Vorbereiten für die Pirsch. Dann noch Luft auf 2,0 bar runter. Fotomaschinen bereitmachen. Die Zwischenluke offen lassen, damit ich, ohne das Fahrzeug zu verlassen, was hinten holen kann. Fast jeder Griff sitzt und schnell kann ich los. Ich fahre hoch zur Rezeption, um mich abzumelden. Das ist auf der südafrikanischen Seite Pflicht. Das wird dann auf der Botswana-Seite nicht gemacht. Ich genieße die erste Fahrt zu den nahen drei Wasserlöchern nach so langer Zeit. Ich bemerke, dass es in der letzten Zeit viel geregnet hat. Es ist alles nicht etwas grün und hochgewachsen. Das erschwert die Katzensuche. Ich sichte Strauße, Gnu, Springbock, Oryx-Antilopen, Gurrtauben und zwei Rotkopffalken. Auf die Letzteren bin ich sehr stolz. Auf der Fahrt zurück zum Camp erspähe ich in einiger Entfernung ein ganzes Rudel Grossohrfüchse, Erdmännchen und in der Luft einen Gaukler. Der ist sehr gut zu erkennen, da er wegen seiner fehlenden Schwanzfedern nicht gut gerade fliegen kann. Das ist immer nett zu sehen. Was sich die Natur dabei wohl gedacht hat. Nach drei Stunden. Knapp vor Torschluss um 18:00 Uhr komme ich zurück im Camp an und suche mir einen Platz bei netteren Nachbarn. Suppe kochen mit Induktion und Blog schreiben. Ab ins Bett …


14.5.25 (Mittwoch / Mata Mata – Twee Rivieren)


Auf dem Plan steht die Fahrt runter nach Twee Rivieren. Das sind 117 km Piste, was nicht viel ist. 50 km/h darf man maximal fahren, was ich selten mache. Ich bin eher mit 20 km/h unterwegs. Aufgelockert wird die Fahrt mit 15 Wasserlöchern, falls ich mich nicht verzählt habe. Dann ist da noch ein super Picknickplatz mit Häusern aus alten Zeiten mit kleinem Museum. Kurz gesagt: ein anständiges Tagesprogramm. Kurz die Wasserlöcher: Sitsas, Craig Lockhard, Dalkeith, 14th. Watherhole, 13th. Watherhole, Kamqua, Rooibrack, Motrose, Batulama, Gemsbokplain, Auchterlonie, Kamfersboom, Monro, Houmoed und dann noch Samevlogeiing. 6:00 Uhr und ohne Frühstück geht es erst zur Rangerstation. Draußen herrschen übrigens 5 Grad. Da muss ich mich abmelden und mein Ziel angeben. Ich bekomme meine Bewilligung und dann fahre ich hoch zum Gate. Dann in den Park, voller Energie und Hoffnung, etwas Schönes zu sehen und zu erleben. Vorerst bleibt es sehr ruhig. Springbock, Strauß, Gnu. Halt das sogenannte Übliche. Dann in der Nähe von Wasserloch 3 ( Dalkeith) eine Herde Giraffen mit vielen Jungtieren. Ich erinnere mich, 2024 zwei Herden im Park gesehen zu haben. Ich genieße den Anblick der stolzen Tiere mit der Hoffnung, dass eines zur Wasserstelle kommt. Doch kurz davor steht ein saftig grüner Baum und der scheint gerade interessanter zu sein. Auf der Fahrt Richtung Süden entdecke ich einen Schmarotzermilan, einen Savannenadler und einen Gaukler. Natürlich sind da mehr, aber die fallen mir besonders auf. Dann entdecke ich eine Straussenfamilie. Viele Jungtiere versuchen, immer nahe des Weibchens zu bleiben. Nun mal etwas für unsere Botaniker und Baumkenner. Einer ist sicher hier am Lesen. Hier stehen «Vachellia Erioloba» gerade mit den Früchten. Imposante Bäume, ich versuche morgen mal, ein gutes Bild von einem zu machen. Je nach Standort sind hier zwischen 6 und 14 Baumarten auszumachen. Beim Rastplatz werde ich von zwei Südafrikanern angesprochen und es entwickelt sich ein sehr nettes und klares Gespräch über Südafrika und Europa. Ich werde zu einem Besuch in der Nähe von Kapstadt auf eine Farm herzlich eingeladen. Mal sehen, ob ich das mit einplanen kann. Auf der Weiterfahrt entdecke ich nochmals Grossohren Füchse und eine Hyäne. Weitere Raubkatzen bleiben noch verborgen. Es ist extrem schwierig, die bei dieser Vegetation zu sehen. Ein Löwe schläft 20 Stunden pro Tag, und wenn der liegt, ist er verschwunden. Ich beschließe, die Zollkontrolle hinter mich zu bringen, und fahre daher etwas früher, als ich müsste, bei Twee Rivieren ein. Als Erstes zur Immigration. Die Dame nimmt bei mir Fingerabdrücke und macht ein Bild. Dann kontrolliert sie mein Rentner-Visum und den Pass sehr genau. Es ist ja meine erste Einreise nach Südafrika mit diesem Visum. Sie merkt an, dass mein Visum sowie der Pass am gleichen Tag ablaufen und sie kann das so nicht eingeben. Nach diversen Rücksprachen per Telefon ist dann alles gut und sie macht dann später alles von Hand. Sehr nett, aber bestimmt und korrekt. Ich habe dann die Bitte, den Stempel auf eine schon benutzte Seite zu machen, und sie fragt mich dann, wo ich den gerne hätte. Das ist ja super nett. Wenn das so weitergeht, hält mein Pass hoffentlich noch die 4 Jahre durch. Dann noch das Carnet abgestempelt und alles ist bestens. Einer der Beamten kommt noch zum Fahrzeug und fragt, wo meine Rahmennummer steht. Ich zeige sie ihm und er ist zufrieden. Alles gut, dann auf den Campingplatz und nach einer Dusche einen Blog schreiben. Heute gibt es nochmals eine gute Suppe. Das war ein langer Tag. Ui, noch nicht zu Ende. Zwei große Schubladen sind ausgefallen. Der Auszug der unteren Essensschublade ist total defekt. Der Auszug der obersten großen Geschirrsschublade hat rechts einen Halbausfall. Das oben geht noch, aber die unten ist so nicht brauchbar. Was nun? Erst alles ausräumen. Klar war das für den Auszug zu viel. Ich muss eine andere Lösung haben. Das Beste wären Gleiter direkt an den Buden. Ich habe nichts. Notfallmäßig schraube ich die einen Teile vom Auszug an den Schubladenboden. So geht es notfallmäßig, bis ich Kunststoffplatten habe, die dann gleiten. Nun halt doch keine Suppe, sondern einen griechischen Salat. Gute Nacht.


15.5.25 (Donnerstag / Twee Revieen – Nossob)


Heute steht die Fahrt nach Nossob immer dem Nossob River folgend an. Das sind erneut 14 Wasserlöcher: Samevloeiing, Leeuwdri, Rooiputs, Kej Kej, Melkvlei, Gunong, Kransbrak, Jan de Draii, Kameelsleep, Dikbaardskolk, Cheleka, Kaspersdraai, Marie se Gat und Rooikop. Verteilt auf 161 km Piste. Ich hoffe, der Zustand der Piste ist gut. Zur Info: Heute Morgen sind es 3 Grad. Gleich mache ich mich zur Rangerstation und melde mich für die Strecke nach Nossob. Dann rüber zur Botswana-Seite, um mich für Roiputs und Polentswa zu melden. Alles ist gut und ich kann Richtung Norden fahren. Die Piste ist supergut. Ich sichte einige Schakale und einen Leoparden, den ich leider nicht fotografieren kann. Das ging alles viel zu schnell. Der war wohl auf der Jagd. Bei der ersten Picknickstelle ist ein Frühstück fällig. Bei der zweiten dann ein schmales Mittagessen. Ich werde von einem älteren Paar aus Holland, das in der Nähe von Kapstadt wohnt, angesprochen. Sie genießen wie ich die Ruhe im Park. Im Baum, unter dem ich stehe, entdecke ich einen Rotbauchwürger. Der schaut richtig toll aus und der Sound ist der Hammer. Außer Gnu, Springbock, Strauß, Oryx, Antilope und weiteren ist wegen des hohen Grases wenig zu sehen. Die Vogelwelt dagegen hat doch einiges zu bieten. Ich komme in Nossob an und melde mich gleich bei der Rangerstation. Dann suche ich mir auf dem Campingplatz den Platz Nummer 8 aus. Ein sehr großer Platz mit super Schatten am späteren Nachmittag. Das passt, da ich ja den ganzen Tag auf der Pirsch bin. Dann fange ich mal mit Reparaturen an. Die Fixierung der linken Hektüre hält nicht richtig. Das ist schnell gemacht. Gestern habe ich den Stecker vom Luftmengenmesser mit Kontaktspray behandelt. Seitdem keine Leistungseinbrüche mehr. Nun ist mir klar, woher das Problem immer kommt. Das ältere Paar aus Holland ist zwei Plätze neben mir und bekommt auch noch Gäste. Diese sind aus der Nähe von Johannesburg. Wir unterhalten uns eine ganze Weile sehr intensiv. Alles mega spannend. Doch nun muss ich weiter an der oberen Schublade arbeiten. Ich beschließe, die Auszüge zu tauschen. Die bestehenden sind total durch. Da werde ich vom Nachbarn von der anderen Seite, auch mit einem Sprinter unterwegs, angesprochen. Ich zeige ihm mein Problem mit der unteren Schublade. Da meint er, er fertige mir Teflonschienen. Die könne ich bei ihm in der Firma in Stellenbosch abholen. Das ist ja genial. Alles schön ausgemessen und der Auftrag steht. Langsam glaube ich nicht mehr an Zufälle. Beim Eindunkeln besuche ich noch einen weiteren Sprinter, der einen interessanten Aufbau zur Verbreiterung hat. Dann sehe ich die Halterung für die Kameras und wir sprechen über Nikon. Die Z8 ist toll, doch die Z9 hat einen viel größeren Akku. Das ist aktuell die Wahl. Super sei auch das regelmäßige Firmware-Update, das viel Neues bringe. Mal sehen, ob ich mir zu Weihnachten so eine Maschine mit 600-mm-Objektiv leisten kann.


16.5.2025 (Freitag / Nossob Pirsch nach Norden)

7:00 Uhr morgens bei 3 Grad fahre ich zum Gate raus Richtung Norden. Die Piste ist gut, doch das Wellblech nimmt zu. Ich bin betreffend meines neuen Fahrwerks begeistert. Am ersten Wasserloch, Cubitje Quap, stehe ich nur kurz. Hier war 2024 massiv mehr los. Ich beschließe, zum nächsten Wasserloch, Kwang, zu fahren, um zu frühstücken. Auf der Fahrt sehe ich einen jungen Schakal direkt an der Piste. Bei Kwang stelle ich mich quer, um Top-Sicht zur Wasserquelle zu haben, und frühstücke erst mal. Hier ist richtig was los und die D800 hat viel zu tun. Nach einiger Zeit taucht der Sprinter mit den Fotografen auf und stellt sich vor mir in Position. Er sitzt vorne und sie hinten, wobei sie das Fenster entfernt hat. Sehr interessant, den beiden zuzusehen, wie sie arbeiten. Immer mal wieder schauen sie in Büchern nach, um welche Vögel es sich genau handelt. Nun muss ich auch mal was tun hier…

Bei der Rangerstelle erfahre ich von einem Einbruch in Mein Haus zuhause. Mein Sohn hat um einen Rückruf gebeten. Es ärgert mich ganz schön und beschäftigt mich die ganze Nacht.

Am Abend treffe ich die beiden und wir haben einen sehr netten Abend mit super Braii. Danke liebe Freunde.

17.5.2025 (Samstag / Nossob Pirsch nach Norden die Zweite)


Heute soll es erneut nur zwei Wasserlöcher in Richtung Norden gehen. Am ersten Wasserloch stehen schon meine neuen Freunde mit dem Sprinter und erzählen begeistert von ihren Erlebnissen und Aufnahmen. Ich muss zugeben, da kann ich mit meinen beiden alten Nikon D800 einfach nicht mehr mithalten. Die Z9 ist Haushoch überlegen. Ist ja bald Weihnachten. Ich fahre zum zweiten Wasserloch und stelle mich gemütlich in den Schatten und versuche mein Glück, den Falken scharf auf das Bild zu bekommen. Die Geschwindigkeiten sind enorm. Das ist reine Glückssache. Nach sicher zwei Stunden schaue ich so in die Ferne und da steht keine 25 Meter von mir ein Löwenmännchen aus dem hohen Gras auf. Ich bin total glücklich und kann meine ersten Löwenbilder 2025 machen. Dann kommt der Löwe direkt auf mich zu und legt sich neben mein Fahrzeug. Es ist ein unglaubliches Gefühl, so einem Tier so nahe zu sein. Mein Fenster ist offen und ich könnte ihn berühren. Nach etwa einer halben Stunde ist es vorbei und der Löwe zieht davon ins hohe Gras. Ich beschließe, noch einige Kilometer weiter Richtung Norden zu fahren, und fahre einem Löwenweibchen fast über den Schwanz. Ein Pärchen vergnügt sich direkt an der Straße. Das geht alle ca. 20 Minuten für nicht mal eine Minute so. Mir gelingt eine Filmaufnahme mit gutem Ton vom Gebrüll. Voll zufrieden mit dem Tag fahre ich nach Süden zurück zum Nossob Camp. Stehe da hinter der Ragerstation und wer läuft mir entgegen? Meine beiden guten Freunde aus Deutschland, die ich neulich verpasst habe. Ich war doch am richtigen Ort, nur zur falschen Zeit. Hauptsache, alles ist gut und wir haben uns gefunden. Der Tag wurde mit exzellenter Wurst und etwas Pizza beschlossen. Da die beiden Starlink haben, beeile ich mich nun, den Blog und die Bilder für dich hochzuladen. Ich gebe mir in Zukunft etwas mehr Mühe, alles richtig zu schreiben und tolle Bilder zu suchen.

Hinweis: Für die, die mich über den privaten Kanal live verfolgen. Ich hatte einen kleinen Ausfall vom System und es fehlt ein kleines Stück der Daten. Die GPX-Daten von Garmin sind jedoch vollständig, und sobald ich genügend Zeit habe, werden die Daten aktualisiert.

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Der Start ist geglückt

Die Anreise nach Windhoek ist hinter mir und als Erstes vorneweg: Es ist alles gut gelaufen. Nun aber alles von Anfang an.

Das sind die beiden Gepäck (Seesäcke) die mit nach Afrika kommen.

Der Montag 5.5.2025

Es soll der Tag der Abreise sein. Irgendwie habe ich schon alles gepackt, aber mein Kopf ist noch nicht fertig gepackt. Die letzten Tage vergingen wie im Flug, da so viel los war. Mein guter Freund erscheint schon am Morgen und das ist gut. Das ist sogar sehr gut für mich. Ich bin eigentlich ganz entspannt und doch ist da was. Dann die Fahrt zum Flughafen. Raus aus dem Auto und kurzer Abschied. Dann stehe ich da mit meinem Gepäck. Irgendwie komme ich mir vor wie Globi im Buch „In der Verbannung». Das Buch las ich gerne als kleiner Junge und träumte vom Reisen und Abenteuer.

Globi in der Verbannung
Bilder aus dem Buch

 Alles läuft wie in einem Film ab. Ich trotte mit meinem schwer bepackten Trolley zum Check-in. Natürlich ist der ganz auf der anderen Seite von da, wo ich das Gebäude betreten habe. Ich erinnere mich. Das war letztes Jahr schon so. Sollte ich mir mal merken. Am Check-in sind nur wenige Menschen vor mir und begutachten mich mit schrägem Blick. Ja, ich habe viel Gepäck und keine normale Koffer. Bin ja nicht nur 5 Tage unterwegs. Und in meinem Gepäck sind keine Kleider was natürlich nicht ersichtlich ist. Mehr für das Fahrzeug und Computergedöns. Ein weiterer Schalter öffnet sich und ich bin an der Reihe. Die Dame hinter dem Schalter mustert mich. Ja, ich sehe das genau. Nach der Passübergabe wuchtete ich das erste Gepäck auf das Band. 23,28 kg Erlaubt sind 23 kg. Müsste in der Toleranz sein. Die Dame zieht noch eine Schale aus dem Regal und mein Gepäck liegt nun sicher in dieser mit einem Gurt gesichert. Beschriftet und los geht die Post. Nun Gepäck Nummer zwei. 27.84 Kg. Naja, sind ja fast 23 kg. Die Dame hat Erbarmen mit mir und zieht erneut eine Schale aus dem Regal. Beschriften und ab die Post. Dann geht alles ganz schnell und ich halte meine Bordkarten in den Händen. Dann trotte ich mal zum Gate. Handgepäck sind 7 kg erlaubt. Meins wiegt über 17 kg. Also eigentlich auch etwas mit 7 kg und so muss es doch gehen. Zollkontrolle. Wie immer muss ich alles aus der Tasche grübeln. Das sind ja sehr viele Batterien und Akkus. Sicher über 50 Stück. 20 seien erlaubt. Ich frage etwas genervt, ob ich die überzähligen nun essen soll. Nene, ist okay, aber das nächste Mal bitte darauf achten. Ja, ja, das kenne ich doch schon irgendwie. Danke.
Schon bin ich am Gate und genieße meine Studie der Menschheit. Es ist schon interessant, was für welche und vor allem wie viele Menschen unterwegs sind. Dann Start vom Boarding. Das Personal freundlich wie immer. Es ist eine Boeing 777-300. Ich fliege nicht so gerne Boeing. Ich habe einen Platz am Fenster gebucht und die zwei Plätze neben mir bleiben unbesetzt. Wohlgemerkt: Das Flugzeug ist sonst rappelvoll. Das wird ja ein angenehmer Flug. Und genau so ist es auch. Schwupps, ist man in Dubai und das Flugzeug spuckt die ganzen Menschenmassen aus. Der Flughafen Dubai ist groß. Sehr groß. Jedoch gut organisiert. Man macht aber sicher einige Kilometer zu Fuß. Nochmals Zollkontrolle und wieder warten am Gate. Das Menschenstudium geht in die nächste Runde und wird auch merklich unterhaltsamer. Es geht ja nach Johannesburg und da ist schon die eine oder andere Laune der Natur mit an Bord. Ich male mir schon aus, welches der Kerlchen wohl neben mir sitzen wird, und schmunzle innerlich. Aufruf und der Airbus A380 wird gut gefüllt. Ich nehme meinen gebuchten Platz am Fenster ein und bin gespannt. Der Platz am Gang wird noch besetzt von einem jungen Mann. Mitte bleibt frei. Genial. Auch dieser Flug ist gut gebucht. Oder Emirates will den Mitmenschen meine Gesellschaft nicht zumuten? Egal. Ich liebe es, im A380 zu fliegen. Diesmal sitze ich mal vor dem Flügel. Der Flug ist sehr angenehm und gegen Schluss ergibt sich noch ein sehr interessantes Gespräch mit meinem entfernten Sitznachbarn. Er fliegt diese Strecke öfter. Also richtig gesagt unglaublich viel mal. Das bedeutet wöchentlich.
Weniger Turbulenzen als letztes Jahr. Ich gucke ab und an aus dem Fenster und bin immer noch wie im Film. Ich genieße den Blick beim Überflug von Mosambik und dem Kruger NP. Schon setzten wir zur Landung an. Raus aus dem Flugzeug. Gleich außerhalb vom Flugzeug steht eine Dame, die nach mir sucht. Das kenne ich doch irgendwie. Die Dame ist gut zu Fuß und so queren wir wieder mal die ganzen Hallen. Durch die Kontrollen geht es wie VIP. Gleich vor der Schlange rein und weiter. Ich frage dann auf dem Weg, ob wir eigentlich nach Windhoek zu Fuß gehen. Dann ab in das wartende Flugzeug. Eine Eberar 190. Wieder ein guter Fensterplatz ohne Sitznachbar. Nun bin ich ja auch da und wir können fliegen. Grins. Ich sehe im Fenster noch, wie das Gepäck in das Flugzeug geschoben wird. Ich sehe meinen großen Seesack und vermisse den kleineren. Ich ahne es schon. Gegenüber sitzt ein älteres deutsches Paar. Die bemerken, dass ich aus der Schweiz bin, und erzählen ganz stolz, wie sie nun drei Wochen mit einem Mietfahrzeug ganz Namibia bereisen. Ich nicke anerkennend. Die Frau fragt mich, was ich in Namibia machen werde. Nun, ich bin auch auf einer Tour. Weiter dann die Frage: Wie lange denn? Nun, etwas länger. Ganze vier Wochen oder sogar fünf, kommt dann gleich die nächste Frage. Nun, etwas länger halt, also bis Weihnachten. Das Gespräch war nun zu Ende. Habe ich was falsch gemnacht?

Der grössere Seesack wird gerade in die Embraer 190 befördert.
Ein wirklich super gewürztes schmackhaftes Essen von AirLink. Darauf freue ich mich immer. Danke an das tolle Team an Board. Ihr seid super.
Riesiger Fluss mit wenig Wasser in Mosambik

Das Essen bei AirLink ist übrigens weltspitze. Davon könnte sogar Emirates noch was lernen.
In Windhoek hält das Flugzeug direkt vor dem Terminal und dann kommt die Zollkontrolle. Ich bin entsetzt, denn die brauchen tatsächlich eine volle Seite. Ich rechne schon aus, wie lange mein Pass so noch hält. Und trotz E‑Visa muss ich das tolle Formular mit vielen Fragen zusätzlich ausfüllen. Aber gerne doch. Dann zur Gepäckausgabe. Mein Gepäck ist schon auf einem Trolley von einem Angestellten bewacht. Was für ein Service. Dann also zum Schalter und die Vermisstenmeldung aufgeben. Ja, wie schaut denn das Gepäck aus? Genau wie das hier auf dem Trolley. Okay. Dann viele Fragen und ich bin etwas genervt. Ich sage zum Schluss, dass ich diesmal gerne hätte, wenn das Gepäck zum Urban Camp gebracht wird und ich nicht erneut vor Ort antanzen muss wie letztes Mal. Das hat irgendwie gesessen. Dann durch den Zoll. Ich muss alles röntgen lassen. Ich ahne Schlimmes. Alles auspacken und so. Fehlanzeige. Die Dame hinter dem Monitor hat Wichtigeres mit dem Handy zu tun. Nichts wie weg. Draußen wartet Cleo, der mich zum Hotel fährt. Cleo ist ein unglaublich netter Mensch mit viel Geduld. Eigentlich ein richtiger Freund. Er sorgt sich immer um mein Fahrzeug, wenn ich nicht da bin. Das Hotel ist ganz okay, mit einer eigenen Bierbrauerei. Ich jedoch bin nur noch für eine Dusche zu haben und falle tot ins Bett.

07.05.2025

Am Morgen wache ich wegen Stimmen draußen auf und denke erst, ich liege zuhause in Möhlin in meinem Bett. Erst nach einiger Zeit realisiere ich, wo ich bin. Auf zum Frühstück, und dann kommt schon mein Fahrer, der mich zu meinem Sprinter bringt. Es geht alles super. Der Sprinter ist sauber und wartet geduldig. Ich räume das Gepäck ein und fahre zum Urban Camp. Das ist ein Camping mitten in Windhoek. Sehr angenehm da. Nun erst mal das Gepäck auspacken und alles verstauen. Scheinwerferglas rechts ersetzen. Heizung Nummer 1 reparieren. Bei der Hecktüre das Haltescharnier austauschen. Die Radschlossschrauben ersetzen. Und dann der große Moment. Die Tablethalterung probieren. Passt wie angegossen. Ich bin sehr zufrieden. Hoffe, die hält auch, was sich erst noch zeigen wird. Im Fahrzeug dann die Gerätehalter probieren. Da muss noch einiges angepasst werden, wie auch bei den Stangen für das Dachschattenzelt. Morgen fahre ich zu Mercedes. Die haben eine Drehbank, die ich hoffentlich nutzen darf. Und eine Pendelsäge wäre kein Luxus. Und ich möchte die Gummipuffer der Querblattfeder noch austauschen lassen.
Die Werkstatt hat übrigens viel in meiner Abwesenheit erledigt. Die Kardanwelle überarbeitet, Den Einlass am Motor repariert. Die gebrochene Querblattfeder ausgetauscht und den Blinker mit einer Feder befestigt. Ach ja, die Klimaanlage läuft auch wieder. Die Spur eingestellt und vieles mehr. Ich bin so glücklich, dass ich diese Werkstatt gefunden habe. Danke an das Team von Oliver.
Eben habe ich noch den keramischen Wasserfilter eingesetzt für eine sichere Wasserversorgung.

08.05.2025

Aufstehen und gleich zu Mercedes fahren. Ist nicht weit, und das ist gut so. Der Gummipufferersatz erweist sich als eine etwas fummelige Angelegenheit. Doch es kommt so, wie ich mir das vorgestellt habe. Nun wird sich zeigen, ob der Umbau sich bewährt und die Querblattfeder hält. Mittag ist alles durch und ich entdecke eine Gummimanschette, die leider zu groß ist. Ja, ein Blick unter das Fahrzeug ist immer gut. Wir beschließen, den Austausch morgen zu machen, da die Antriebsachse dazu zu einer externen Firma muss. Die machen das mit der Manschette. So bleibt mir Zeit, den Einkauf Teil 1 zu erledigen. Ich habe eine unglaublich große Einkaufsliste bereit und fahre zur Maerua Mall. Die haben für hohe Fahrzeuge gesicherte Parkplätze, was ich sehr gerne in Anspruch nehme. Ich suche einen Einkaufswagen und fülle den ordentlich. Das Kassensystem begeistert mich. Die haben bei Checker, so der Name des Ladens, eine einzige Warteschlange quer zu den Kassen. Dann ein Anzeigesystem, welche Kasse den nächsten Kunden bedient. Das funktioniert super und ist sehr gerecht für alle. Bei der Kasse alles auf das Band und los geht es. Ich gucke die Kassiererin an. Sie ist mit einer großen roten Schleife, auf der steht „Kassiererin des Monats“, geschmückt. Ich gratuliere ihr und sie ist sichtlich stolz darauf. Das Ganze in den Einkaufswagen zu verstauen, übernimmt eine nette Angestellte. Ist ja fast wie in den USA hier. Der Abend klingt bei einem super Essen auf dem Campingplatz aus.
Davor werde ich von einem Platznachbarn angesprochen. Es ist ein junger Mann aus Südafrika, der hier mit seiner Frau steht. Die beiden sind mit einem Mercedes Rundhauber schon fast zwei Jahre unterwegs. Die Tour soll ca. 10 Jahre dauern und weit hinten in Asien enden. Der junge Mann ist mir gleich sehr sympathisch und wir vertiefen unser Gespräch. Als er vernimmt, was ich alles schon so gemacht habe, steigt sein Interesse und wir tauschen uns intensiv aus. Er erzählt, was seine Mission auf der Reise ist. Er war krank und auf einen Spender mit identischem Blut angewiesen. Das war sehr aufwendig und nur mit viel Glück wurde ein Spender gefunden, wodurch er geheilt wurde. In Den USA und Europa existiert dazu eine Datenbank. In Asien und Afrika leider nicht, was ihn nun dazu bewegt, ganz Afrika und Asien abzufahren, auf der Suche nach jungen, gesunden Menschen, die in der Datenbank erfasst werden. Das Ganze wird sehr professionell gemacht. Es werden Schulen und Universitäten angefragt und er ist total positiv eingestellt. Er konnte damit schon einem Menschen das Leben retten, was ihn sehr stolz macht.

Gebrochene Querblattfedern, Wasserpumpe und weitere Teile die ausgetauscht wurden.
Gummipuffer werden verbaut (rechts hinten vom roten Stossdämpfer zu sehen)

09.05.2025

Aufstehen und gleich zu Mercedes fahren. Heute wird ein langer Tag. Die Gummimanschette der vorderen Antriebsachse muss getauscht werden. Klingt simpel und ist nicht lustig. Vor allem wenn sich eine der Schrauben am Flansch nicht so einfach lösen lässt. Doch das Team zeigt ihr volles Können und schafft es. Die Antriebsachse wird zu einer externen Firma gefahren, die alles erledigt. In der Zwischenzeit ist auch der eine neue Reifen eingetroffen. Bis ca. 16:00 Uhr ist alles sauber erledigt und der Luftdruck gemessen. Sogar die Bremskraft-Regelstange, die nun schon das zweite Mal gebrochen ist, wird ersetzt. Wieder mal ein herzliches DANKE an das tolle Team von Oliver.
Ich habe selbst designte und gedruckte Boxen für Batterien und Speicherkarten mit dabei. Zwei davon sind übrig, aber zu schade, um im Müll zu landen. Ich dachte, ich schenke die jemandem, der sie gebrauchen kann. Spontan fällt mir mein Platznachbar ein. Also rüber. Die beiden sortieren gerade die riesigen Stapel an Formularen. Ich bin überwältigt von diesem Anblick. Er freut sich unglaublich über mein kleines Geschenk und fängt an, sein Fahrzeug Betsi zu zeigen. Er fährt mit Speiseöl aus Restaurants. Ein ausgeklügeltes System mit Tankheizung und Zentrifuge. Genial. Auch der Wassertank ist anders gebaut als normale, die ich kenne. Es sind flache Säcke, die unter dem Fahrzeug platziert sind. Ich wünsche den beiden alles Gute und dass ihr noch viele Menschenleben retten könnt. Schön, euch kennengelernt zu haben.
Wer sich genauer informieren möchte, kann mal hier reinschauen. NuminousExpeditions Wichtiger HINWEIS: Da kannst du auch was spenden. Bei „Mission» ganz runter.
Oder ganz einfach gleich HIER.

Der Rundhauber Betsy von NuminousExpeditions
Das Speiseöl Filtersystem mit Zentrifuge
Mein sehr geschundener Reifen
Achsschenkel mit ausgebauter Antriebswelle. Bei so einem Ablick werden meine Knie schon etwas weich.
Sehr kostanter Wetterberich für die nächsten Tage. So lässt es sich leben.

Hinflug:
EK086 Zürich – Dubai mit einer 777-31H(ER) von Emirates (Rufzeichen UAE8T, Nummer A6-EQG) Erstflug 12.9.2017
EK763 Dubai – Johannesburg mit einer A380-861 von Emirates (Rufzeichen UAE4DU, Nummer A6-EEM) Erstflug 13.5.2013)
4Z128 Johannesburg – Windhoek mit einer Embraer 190 AR von AirLink (Rufzeichen LINK128V, Nummer ZS-YAR, über 16 Jahre alt)

Ein interessanter verlgleich der Flugstrecke zwischen 2024 (blau, über den Iran) und 2025 (rot, über den Irak).

10.05.2025

Heute ist erst mal Blogschreiben angesagt. Einige haben sogar schon telefonisch danach gefragt. Ja, ja, hab halt viel zu tun, und nun sitze ich hier und tippe. Plötzlich stehen zwei bekannte Gesichter vor der Türe und grinsen mich an. Ich fasse es nicht. Caro und Micha, die ich 2024 in Kgalagadi (Twee Rivieren)  kennenlernen durfte, sind da. Die hatten damals einen Federbruch bei ihrem Fahrzeug. Sie sind gestern angekommen und gehen schnell Alkoholisches einkaufen. Anscheinend bekommt man das hier nur bis 11:00 Uhr. Ich gebe gleich meine Bestellung auf. Eine Flasche Amarula bitte. Ich bin ja gespannt, was sie für Reisepläne haben. Klar ist schon mal eines. Es wird lustig und kurzweilig heute.
Und nun meldet sich noch mein direkter Nachbar von Nebenan. Die wohnen in Botswana und suchten ihren Braii (Grillplatz) So wie es ausschaut teilen wir uns einen bei den Plätzen. Das passt schon.

Wann genau der nächste Blog erscheinen wird, ist offen. Der Grund dafür ist mein Reiseplan. Am Montag fahre ich erst nochmals zu Mercedes und zu einer weiteren Werkstatt, um die Spur einzustellen. Das reichte am Freitag leider nicht mehr. Danach geht es in den Kgalagadi NP und ich denke, da werde ich nicht so schnell Internet finden. Ich habe kein Starlink und eine SIM-Karte nutzt im Park nichts.
Zuhause wird somit am Mittwoch die Flagge von Südafrika anstelle der von Namibia gehisst.
Ich hoffe, der Blog war nicht zu lang und unterhaltsam.

 

Das Abenteuer «Hinter deinem Monitor» startet in weinigen Tagen

Seit dem letzten Blog sind etliche Monate vergangen. Nun ist es so weit und ein neuer Blog steht zum Lesen bereit. Die kommenden Blogs direkt aus Afrika werden natürlich mit realen und nicht durch KI generierte Bilder bestückt sein. Ich wünsche viel Freude dabei.

 

Das Abenteuer "Hinter deinem Monitor" startet in

Song in Deutsch

Vieles hat sich getan in den vergangenen Monaten. Das Wichtigste gleich zu Beginn. Ich bin pensioniert und somit ein freier Mensch geworden. Der zweite wichtige Punkt. Ich habe ein „Retired Visa“ für Südafrika in den Händen, was mir erlaubt, die kommenden vier Jahre so viel und so lange, wie ich möchte, das schöne Land zu besuchen. Dazu gelte ich als „Resident“, was mir einiges an Kosten reduzieren wird.

Der jährliche Austausch des «Carnet de Passages en Douane», der Zollpapiere für das Fahrzeug, ist organisiert und somit auf gutem Weg. Das Fahrzeug wurde in der Zwischenzeit in Windhoek für die neue Tour vorbereitet. Die vordere Querblattfeder war bei der letzten Tour erneut gebrochen. Ich habe schon nach dem Moremi gedacht, das Fahrzeug steht irgendwie schief. Ein großes Dankeschön an meine Helfer in Namibia, die das alles ermöglichen.

Viele Reparaturen, Erweiterungen und hoffentlich auch Verbesserungen an Fahrzeug und Technik erledige ich in den ersten Tagen vor Ort. Ich werde davon berichten.

Hier z. B. der Umbauplan für die Elektroinstallation (Neu kommt ein Victron Cerbo GX (blaue Box rechts mit Bildschirm) zum Einsatz)

Und ja, der Flug nach Windhoek ist gebucht. Am 5.5.2025, also in wenigen Tagen, startet die Reise, eigentlich eher das Abenteuer, mit dem diesjährigen Namen „Hinter deinem Monitor“.

Wie ist es zu diesem seltsamen Namen gekommen? Nun, du liest meinen Blog und betrachtest die Bilder, die ich zur Verfügung stelle, und träumst dabei hoffentlich, ein kleiner Teil dieses Abenteuers zu sein. Und ich bin dann quasi hinter deinem Monitor, den du gerade betrachtest. Also auf der anderen Seite im realen Abenteuer.

Für alle, die genau wissen möchten, wo ich gerade bin und was noch geplant ist, steht folgende Webseite zur Verfügung (Die Seite ist neu unter dem Menü Privat): https://thomas.rigert.com/reise-2025-nur-mit-passwort/

Die Seite zeigt auf 5 Minuten genau wo ich mich gerade beefinde. Du bist somit quasi live dabei. Das Passwort hat sich nicht geändert und kann bei Bedarf gerne bei mir per Mail angefragt werden.

Und wie immer kann jeder, der mag, auf jeden der Blogs direkt zurückschreiben oder eine kleine Mitteilung im Gästebuch hinterlassen: https://thomas.rigert.com/gaestebuch/

Die aktuelle Tour beinhaltet drei Etappen und dauert bis fast Ende Dezember, also acht Monate.

Etappe 1: Große Runde durch den Süden ab Kapstadt mit meinem Sohn zusammen. Kgalagadi NP, Kapstadt, Kruger NP, Delta usw.

Etappe 2: Kleine Runde nördlich von Windhoek mit Besuch von Palmwag und Etosha NP zusammen mit einem weiteren Fahrzeug. Lass dich überraschen.

Etappe 3: Mittlere Runde alleine mit zwei Besuchen im Kgalagadi NP und einmal Kruger NP.

Geplant war, mit einem 23 kg schweren Gepäck zu reisen. Daraus wird nichts. Im Flur stehen schon 2 Gepäckstücke zu je 23 kg bereit.

Wissenswertes zu drei Gebiete die ich besuche:

Gebiet Fläche
Schweiz 41’285 km²
Kgalagadi NP (2000) 42’000 km²
Kruger NP (1898) 19’485 km²
Moremi Game Reserve (1936) 4’871 km² (Flussdelta 15’000 – 20’000 km²)
Schutzgebiet, in dem das Moremi Game Reserve liegt 520’000 km² und ist damit nach Nordost-Grönland-NP das zweitgrößte Landschutzgebiet der Erde
Kgalagadi NP
Kruger NP
Moremi Game Reserve
Schutzgebiet

Betreffend den Gewässer:

Rhein: 1’232,7 km Länge. Abflussmenge 2’300 m³/Sekunde in die Nordsee

Okavango, 1’860 km Länge. Versickert im Okavango-Delta, Botswana, komplett. 10 Milliarden m³/Jahr

Okavango Fluss

Kleine Rechenaufgabe als Bonus:

Ich habe die Koordinaten von zwei Punkten auf der Erdoberfläche. Wie berechne ich den kürzesten Abstand dazwischen an der Kugeloberfläche entlang (Orthodrome und nicht Loxodrome)?

Ein Großkreis ist ein grösstmöglicher Kreis auf einer Kugeloberfläche und teilt die Erdkugel immer in zwei gleiche Hälften. Ein Sonderfall eines Großkreises ist der Äquator.

Die direkte Verbindung zwischen zwei Punkten auf einer Kugeloberfläche, die sogenannte Orthodrome, ist immer ein Teil eines Großkreises.

Und was sind nun Orthodrome und Loxodrome?
Wenn ich einer Orthodrome nachfahren möchte, muss ich den Kurs dauernd korrigieren, um am richtigen Zielpunkt anzukommen. Und wenn ich eine Loxodrome befahre, kann ich einmal den Startkurs einstellen und komme dann am Zielpunkt an. Klingt sehr gut, ist jedoch in den meisten Fällen eine längere Strecke.

Diese Berechnungen sind in der Schifffahrt und Luftfahrt sehr gefragt, helfen jedoch auch sehr in einer wüstenartigen Gegend, um ein Ziel sicher zu erreichen, ohne sich 100 % auf ein GPS verlassen zu müssen.

Ich gebe hier zwei Punkte vor die beide im Gkalagardi NP (Südafrika) liegen:

– Nossob (Südafrika): φPoS -25,421260 λPoS 20,597056

– Twee River (Südafrika): φPoS -26,475300 λPoS 20,614221

Um die Berechnung etwas einfacher, jedoch nicht schlimm ungenauer zu machen, nehmen wir an, die Erde ist eine perfekte Kugel mit einem Radius von 6378,388 Km.

cos c = sin φPorto · sin φPoS + cos φPorto · cos φPoS ·  cos (λPorto – λPoS) =

Auflösung 1:

Im Beispiel sind die Koordinaten auf 3 Stellen gerundet.

6378,388 x arcos (sin (-25,421) x sin (-26,475) + cos (-25,421) x cos (-26,475) x cos (20,614-20,597)) x Pi / 180 = 117.2 Km

Bei einer Berechnung mit dem WGS84 Modell kommt man auf 116,79 Km. Somit ist die Berechnung mit der Kugel gar nicht so schlecht.

Nossob – Twee River

Machen wir die gleiche Berechnung mit zwei Punkten die sehr weit auseinander liegen.

– Möhlin (Schweiz): φPoS 47,556886 λPoS 7,839184

– Windhoek (Namibia): φPoS -22,554224 λPoS 17,092968

Auflösung 2:

6378,388 x arcos (sin (47,556) x sin (-22,554) + cos (47,556) x cos (-22,554) x cos (17,092-7,839)) x Pi / 180 = 7850,7 Km

Bei einer Berechnung mit dem WGS84-Modell kommt man auf 7819,4 km. Somit ist die Berechnung mit der Kugel auch hier gar nicht so schlecht.

Möhlin – Windhoek

Wer es noch weiter treiben will, kann ja mal berechnen, wie der Kurs sein soll bei der Abfahrt am Startpunkt, um an den Zielpunkt zu kommen.

Zum Schluss von diesem Blog möchte ich mich erst mal entschuldigen, dass ich nicht mehr alle, die mich noch sehr gerne vor der Tour gesehen hätten, besuchen konnte. Mir fehlt einfach die Zeit dazu. Dann ein riesiges DANKE an alle, die mich bei den Vorbereitungen unterstützt und/oder ermutigt haben. Und nicht zuletzt ein DANKE an alle, die mich auf der Tour unterstützen. Manchmal sind es Kleinigkeiten: ein Zuhören, eine Entscheidungshilfe, einfach deine Stimme am Telefon zu hören. Für mich ist es immer sehr wertvoll.

DANKE, DANKE, DANKE

Ich hoffe, das Interesse ist geweckt und du bist mit dabei.