Früh Morgens reisst mich das gepiepe der Victron Überwachung aus dem Schlaf. Die Starterbarterie zeigt Alarm wegen Unterspannung. Ich hoffe das stimmt nicht und messe gleich mit einem Messgerät nach. Alles quatsch. Fehlalarm. Also die Messleitung kontrollieren. Auf dieser ist eine Schmelzsicherung zum Leitungsschutz und deren Kontakte lassen zu wünschen übrig. Ist halt so eine Sache wenn nur um die 12 V aber kein grosser Strom fliesst. Dann braucht es nicht viel, etwas Kontakt Probleme, und die Messung ist voll daneben. Die Fahrt zurück aus dem Palmwag Gebiet über Kamanjab bis zum Westlichen Eingangstor vom Etosha Nationalpark und noch ein paar Meter weiter bis zum «Hobatere Camp» zieht sich. Apropos ziehen. Ab und an meint der Sprinter er müsse nicht so recht ziehen. Da wird noch ein kleines Leck im Unterdruck System sein. Ich ziehe schon mal das eine Schläuchlein das vom Bremskraftverstärker her kommt ab und benetze es etwas. Dann stecke ich es zusammen und beobachte das Verhalten. Die Steuerung mittels Unterdruck an diesem Fahrzeug ist ein Graus und ich würde den Entwickler davon gerne mal persönlich meine Meinung dazu sagen. Das Problem plagt mich seit ich das Fahrzeug habe. Beim Gate zur Ausfahrt aus dem Palmwag Gebiet werde ich sehr freundlich begrüsst und muss zu meiner Verwunderung nicht nachzahlen. Sehr nett. Ich komme erneut am Veterinär Checkpoint vorbei. Diesmal komme ich vom Norden auf das Gate zu und werde auf rohes Fleisch untersucht was ich ja nicht bei mir habe. Beim Checkpoint stehen einige Himba Frauen und Quatschen mit den Leuten von der Kontrolle. 100Km später in Kamanjab tanke ich nochmals nach. Knapp 35 Liter Diesel passen in den Tank. Der Dieselpreis liegt bei etwa 1.10 CHF pro Liter. Die Tankstelle ist mit Mietfahrzeugen nur so belagert und die parken mich zur Ausfahrt hin komplett zu. Besonders intelligent parken die beiden Motorräder quer vor mir. Fühlt euch nur wie zuhause. Idioten am Steuer.
Gleich nach der Tankstelle eine, die einzige im Ort, grosse Kreuzung die von der Polizei belagert wird. Ich habe das schon die ganze Zeit beobachtet wie da einer der Polizisten übereifrig Touristen kontrolliert. So ein Junger schlaksiger erfolgloser Lauch. Natürlich hält er auch mich an und verlangt meine Papiere. Er bekommt nur Kopien und ist gar nicht zufrieden. Ab sofort verstehe ich null englisch und quatsche ihn in Schweizer deutsch voll. Das hilft und er lässt mich weiter fahren denn seine Chancen bei den Mietfahrzeugen etwas Geld zu bekommen ist 100% höher als bei einem Overlander. Korruptes Pack. Ist in jedem Land dieser Erde das gleiche Gesindel. Angekommen am «Hobatere Camp» auf dem ich vor einem Jahr schon mal stand erst mal einchecken. 250N$ pro Person soll es kosten. Ich habe bei iOverlander (Eine gute App für Overlander zum Informationsaustausch) kontrolliert, ja die haben Anfang Jahr und 50N$ aufgeschlagen. Was solls, 12.50 CHF für ein super ruhiges Plätzchen leider ohne GSM Empfang und kein WLAN. Also kein Internet. Kaum steht man draussen in der Sonne wird man von so kleinen Minifliegen umschwärmt. Nicht sonderlich angenehm. Erst mal ausruhen, danach Abwaschen und Duschen. Jeder Platz hat eine eigene Dusche, Waschbecken und Klo. Wieder ausruhen. Ich bin immer noch nicht 100% voll geladen. Was ist nur los mit mir. Es ist 17:45, die Sonne lässt mit der Kraft etwas nach und es wird leicht kühler. Auf eine Sonnenschutz Plane seitlich vom Fahrzeug habe ich verzichtet. Jedoch die Dachplane über der Luke ist unbezahlbar. Ich brauche noch unterschiedlich lange Stäbe, eventuell sogar aus Fieberglas, sowie eine Ersatzplane falls die mal schlapp machen soll. Und ganz wichtig ein neues Mückennetz für die Dachluke muss das nächste mal mit. Wie sagte die Tage mein guter Freund aus Südamerika: Das Fahrzeug sehe ich wie ein Baumhaus. Immer ist was zu tun daran. Es ist nie fertig. Wie Rechte er hat.
Ich stelle mir gerade vor wie es den Leuten ergeht die nur mit einem Dachzelt unterwegs sind und ausser zum Schlafen und Fahren immer draussen sind. Die kleinen Fliegen sind nicht lustig.
Am Morgen stehe ich mit der Sonne auf wie es eigentlich auch sein soll. Welcher Idiot hat nur die Uhr erfunden? Damit fing der Stress der Menschen an. Der Sonnenaufgang ist himmlisch. Die rote Kugel steigt erst durch und dann über einen entfernten Solitär Baum auf. Wie in einem Bilderbuch. Das Frühstück muss warten, der Etosha Nationalpark ruft. Woher kommt denn eigentlich der Name Etosha? Er stammt aus Ovambo Sprache und bedeutet grosser weisser Platz. Hier war mal ein grosser Binnensee in der Kalahari Senke der nun jedoch ausgetrocknet ist. Die Verdunstung beträgt hier 2700mm pro Jahr und es regnet nur 400-500mm. Das Gebiet der eigentlichen Pfanne beträgt in etwa 5000m2. Der Nationalpark ist grösser und misst 22270Km2. Der Park war mal 100000Km2 doch leider brauchte man die Fläche für Siedlungen. 1880 war wegen Wilderer nicht ein Elefant mehr in der Gegend am leben! 1907 Wurde der Nationalpark gegründet und die Tierwelt erholte sich schnell. 1947-1953 wurde der Park wie oben geschrieben verkleinert. 1970 dann leider nochmals eine Verkleinerung bis zur heutigen Grösse. 1973 wurde der Zaun um das Gebiet gebaut und die Wasserlöcher angelegt was den Tierbestand deutlich ansteigen liess.
Dort habe ich dann alle Zeit der Welt mein Frühstück zu geniessen. Der Weg zum Eingang ist nicht weit. Quasi über die Strasse gleich zum «Galton Gate» wo ich schon mal einen Tag mit 200 N$, also 10 CHF, bezahle. Erst muss ich auf der linken Seite der Strasse mit dem Reisepass an traben. Der nette Herr nimmt geduldig die Personalien wie auch die Fahrzeugnummer auf und stellt mir ein Papier aus welches ich bis zum Schluss immer bereit halten muss. Dann über die Strasse zum anderen Häuschen und bezahlen. Ich versuche eine Reservation für das «Olifantsrus Camp» zu bekommen. Keine Chance. Also zurück zum Fahrzeug und ich fahre mit einem breiten Grinsen im Gesicht mit durchschnittlich 15Km/h in den Park. Die Piste ist breit und vorerst sind keine weitere Fahrzeuge zu sehen. Das Ziel ist das «Renosterflei Waterhole». Auf der Strecker zum Wasserloch passiere ich eine Ranger Siedlung und ein Busch Flugplatz. In der ferne entdecke ich die erste Giraffe. Dann Zebra und einige Impala (In Südafrika gerne «fast food» für Raubtiere genannt). Und dann begegne ich einer ganzen Elefantenfamilie mit 8 Tieren direkt am Wegesrand. Ach wie ich die vermisst habe. Mit dabei auch ein ganz junges Tier und natürlich ein Teenager. Das sind meist etwas angriffslustige Halbwüchsige. Die Situation bleibt entspannt und ich geniesse den Anblick über einige Zeit. In der Zwischenzeit passieren einige Mietfahrzeuge mit Touristen die Situation ohne lange zu halten. Die scheinen es eilig zu haben. Dann also weiter bis zum ersten Wasserloch. Ich platziere mich günstig weg von der Sonne und gute Sicht auf das Wasserloch denn ich bleibe hier einige Zeit. Direkt am Wasserloch sind viele Zebras. Dauernd kommen neue Herden dazu und die, welche den Durst gestillt haben trotten davon in den weiten Busch. Dann gesellen sich einige Kudu dazu. Später tauchen Oryx Antilopen auf und auch einige Schwarzfersenantilopen. Die sind wie immer etwas auf Krawall gebürstet und streiten gerne mal gegeneinander was mit den spitzen Hörner auch mal tödlich enden kann. Noch später sehe ich in der Ferne einen Schakal, der sich jedoch nicht zum Wasser traut. Im Wasser selber ist eine Entenfamilie mit einigen ganz kleinen flauschigen Jungtieren. Und dann erscheinen einige Springböcke, gleich danach erscheinen fünf wackere Warzenschweine. Eine Familie mit drei Jungtieren die schnurstracks zum Wasser eilen und sich gleich hin knien und zu trinken. In der ferne ist noch ein Strass der zaghaft näher kommt. Noch viel zaghafter kommt eine einzelne Giraffe an. Sie erscheint erst vor mir. Beobachtet mich lange Zeit und macht dann einen riesigen Bogen um mich herum um dann von Hinten an die Wasserstelle zu gelangen. Ein tolles Schauspiel. Da sind noch kleine Vögel, ein ganzer Schwarm, der immer wieder einige Runden fliegt um erneut zu landen und zu trinken. Natürlich unter lautstarken gepiepe. Ab und an kommen Touristenfahrzeuge mit wenig Geduld und noch weniger Zeit vorbei. Dann auch mal ein Toyota Landcruiser aus Südafrika. Es sind Österreicher und das Fahrzeug gehört ihnen. Sie haben ein Haus in Südafrika nahe der Drakensberge. Ein netter Schwatz bringt etwas Abwechslung. Später dann auch noch ein Telefonat mit meinem Fotofreund. In der Zwischenzeit habe ich auch mein Frühstück gegessen und beschliesse mich nach über vier Stunden wenn ich das richtig sehe weiter zum nächsten Wasserloch zu fahren. Das nächste Wasserloch trägt den Namen «Jakkalswater waterhole». Die Österreicher stehen auch noch da aber fahren bald los. Am Wasser sitzen einige Geier und Strausse. Ein netter Anblick. Dann tauchen gleich drei Giraffen auf. Fast das gleiche «Anschleich Muster» die die einzelne Giraffe davor. In der Ferne liegen Gnu im trockenen Gras. Ich warte und bin gespannt. Und dann komme eine kleine Elefantenfamilie an getrottet. Gegen den Schluss kommt etwas Bewegung in die Gruppe und alle stürzen sich zum Wasser. Die Halbwüchsigen machen den anderen Tieren schon mal klar, dass nun Elefantenzeit ist und das Wasser 100% gebucht wurde. Nicht der kleinste Vogel wird geduldet. Es ist so köstlich zu beobachten wie die ganz Kleinen noch nicht wirklich mit dem Rüssel klar kommen. Es dauert einige Zeit bis alle genug vom Wasser haben. Die Leitkuh wendet sich in meine Richtung, wackelt mit den Ohren und stampft zielstrebig auf mich zu um nur etwa 30 Meter vor mir abzudrehen in Richtung Busch. Natürlich die ganze Horde im gleichen Pfad hinterher. Danke für die tolle Parade und ich verabschiede mich um zum nächsten Wasserloch namens «Natural Waterhole» zu fahren. Das Loch hat kein Wasser. Also drehe ich und fahren zum «»Okawao waterhole». Hier bin ich erfolgreicher und schaue nochmals vielen Tieren zu. Um 16:00 mache ich mich mit gemischten Gefühlen auf den Weg zum «Olifantsrus Camp». Ob ich einen Stellplatz bekomme? Ich sehe von Weiten schon viele Fahrzeuge und ahne nichts Gutes. Ich trotte zur Rezeption und werde von einem Albino Empfangen. Wir unterhalten uns und ich frage ob es möglich ist zwei Nächte zu bleiben. Er meint ja gerne. Ein Platz soll pro Nacht 460 N$ (23 CHF) kosten. Ja, nicht ganz billig aber er ist es wert. Dann frage ich nach den weiteren Camp Richtung Osten. Er funkte gleich durch und die meinen sie schauen dann wenn ich komme.
Das ist ein gutes Zeichen. Das Fahrzeug der Österreicher steht auch hier für zwei Nächte. Das wäre meine Notlösung gewesen. Dann hätte ich mich bei denen dazu gestellt. Nun habe ich aber einen eigenen Platz mit ein klein wenig Schatten. In der Ferne vernehme ich noch italienisch, Spanisch und Afrikans. Nach Bezug des Platzes begebe ich mich erst mal zum Aussichtsturm direkt am Wasserloch. Mehrere Elefanten stehen hier. Weiter weg Springböcke und Tauben. Es sind einige Leute hier beim kleinen Turm und ich habe das Gefühl es läuft irgendwo ein Fussballspiel das kommentiert wird. Ansonsten sind alle Leute mucksmäuschenstill. Ahhhh, da ist einer der Spanier der dauernd redet als hätte er ein Radio gefressen. Zurück beim Fahrzeug merke ich wie es merklich abgekühlt ist. Das wird eine gute Nacht wenn die Nachbarschaft sich zu benehmen weiss. Die Strecke war übrigens um die 60Km. Also nicht zu viel sondern genau richtig. Das Abendessen Heute besteht aus einer reichhaltigen Suppe. Die mag ich und ich bin danach gut satt. Ich gehe nochmals in Richtung Rezeption und unterhalte mich prächtig mit einem Guide über die verschiedenen Wasserlöcher. Er gibt mir den Tipp morgen doch die Wasserlöcher in Richtung «Dolomite Camp» zu besuchen. Das ist etwas nördlich von der heutigen Strecke Richtung Westen. 7:30 geht das Gate auf. Die Rückfahrt könnte ich auf der gleichen Route machen wie Heute. Mal sehen ob ich so weit fahren will oder nur die ersten beiden Wasserlöcher besuche.
Nun geht es im Dunkeln erneut über den Steg zum Beobachtungsturm über dem Wasserloch. Die beiden Gäste aus Österreich hatten die gleiche Idee. Auf dem Beobachtungsposten sind wir drei alleine und beobachten. Zwei Schwarzfersenantilopen stehen unweit vom Wasserloch und trauen sich doch nicht ran. Plötzlich entfernen sie sich und richten beide den Kopf in die gleiche Richtung. Also muss von da was kommen. Ich erwarte einen Löwen und tatsächlich erscheint aus dem Dunklen etwas helleres das sich nähert. Nein, das ist kein Löwe, eventuell ein Elefant? Dazu läuft das Tier seltsam. Also auch kein Elefant. Langsam zeichnen sich die Umrisse und es wird klar. Es kommt ein Nashorn auf uns zu. Ein Spitzmaul Nashorn übrigens. Quasi ein 6er im Lotto denn es leben nur noch etwa 350 davon hier im Park im Gegenzug zu 2500 Elefanten. Genau vor mir unterhalb läuft es zum Wasser und lässt sich bestens beobachten. Immer mal wieder nimmt es einen grossen Schluck und dann dauert es eine Weile bis zum Nächsten Schluck. Dazwischen lässt es einen Fahren da könnte man neidisch werden. Ein kleiner Schakal schleicht sich ängstlich von links ran und traut sich dann doch nicht zum Wasser. Nach etlichen Minuten trottet das Nashorn in die gleiche Richtung in der es gekommen war und verschwindet in der Dunkelheit. Darauf kommt von links noch eine Hyäne und ein kleiner Springbock tänzelt fahrlässig drum herum. Ich bin sicher es kommt noch ein Löwe doch mir ist kalt und ich bin Hunde müde. Zurück beim Fahrzeug höre ich die Spanische Gruppe mit mehreren Fahrzeugen als wäre ich in Spanien in einem Restaurant. Ich hoffe die geben bald Ruhe. Eine der Personen scheint Geburtstag zu haben. Herzlichen Glückwunsch.
Noch was zum Zaun um den Park herum. Das sind 1640Km Zaun von der Höhe zu 2.6 Meter. 17 Dicke Stahlseile und der Untere Teil mit Maschendraht gesichert der 70cm in den Boden hinein reicht. In der Nacht bin ich noch dabei die LiFePo4 Accu genauer unter die Lupe zu nehmen. Dazu dient eine Android App die jedoch schon 2023 nicht richtig funktionierte. Also suche ich eine andere App die den Balancer der LiFePo4 auslesen kann und werde fündig. Ui, die kann aber viel.
Tag 2 in Etosha NP:
5:00 brüllen Löwen am nahen Zaun. Nein, ich bin kein Leckerli. Weiter schlafen, ich bin zu müde um zu gucken. Um 7:00 fängt die Delegation aus Spanien an Krawall zu machen. Na dann halt aufstehen, denn um 7:30 geht das Gate auf für eine neue Fahrt durch den Etosha Park. Ich fahre ohne Frühstück raus Richtung Westen jedoch die nördliche Route. Ich fahre bis zum ersten Wasserloch «Nomab waterhole» und kontrollieren während der Fahrt die Accu. Da stimmt was nicht. Hmmm. Ich werde unruhig und fahre zum nächsten Wasserloch «Duineveld waterhole». Mir wird es äusserst unwohl und ich entschliesse mich zurück zum Camp zu fahren. Die Österreicher sind noch hier und er unterstützt mich seelisch beim Prüfen der Situation. Der Accu hat einfach den Ausgang zu gemacht. Alles nochmals prüfen. Dann Landstrom anschliessen. Ein Accu meldet sich. Dann wechsel die sich auch noch ab. Was nun? Den Hersteller fragen. Hmmm. Die neue App starten und alles prüfen. Komisch, schaute nicht gleich wie letzte Nacht aus. Mir gelingt es den Ausgang zu öffnen. Es scheint zu funktionieren. Ich zweifle immer noch und warte bis beide richtig voll sind. Hält. Also Landstrom aus. Hält. So fahre ich erneut zum ersten Wasserloch mit einem komischen Gefühl im Magen. Geniessen kann ich die Tiere nicht ganz. Dann fahre ich zum Zweiten. Es scheint zu funktionieren mit den Accu. Also weiter zum nächsten Wasserloch «»Onautinda natural waterhole». Dann zum «Dolomitepoint waterhole». Weiter zum «Kippan waterhole» und zuletzt das «Rateldarf waterhole». Zurück wäre nun der Weg weiter im Gegenuhrzeiger Sinn 5Km kürzer aber die Piste in der Gegenrichtung wie ich heute gefahren bin ist einiges besser. Jaja, ich habe viele Tiere gesehen und auch fotografiert. Muss aber erst mal sehen ob die Bilder was werden.Die kleine Nikon mit dem netten Zoom ist vermutlich komplett durch. In Gebrauch ist eine der beiden D800 mit dem 150-600mm Objektiv. In letzter Zeit schaue ich vermehrt nach Vögel und auch Pflanzen Ausschau und versuche mich daran. Das ist eine neue Liga. Zurück im Camp erst mal duschen und Accu prüfen. Ich verzichte auf Landstrom und teste diese Nacht wie der Verbrauch ist. Ich schreibe auch noch eine Mail an den Hersteller mit allen Angaben mit der Bitte um Hilfe bei der Konfiguration. Ich bin gespannt ob ich noch was anpassen soll. Morgen möchte ich die Solaranlage nochmals testen. Draussen dämmert es langsam und ich mache mich für den Ausflug zum Aussichtsturm bereit. Bin gespannt was es diesen Abend zu sehen gibt.
Diesmal ist «Betrieb» bei der Aussichtsstelle. Unter anderem auch etliche Kinder was unglaublich Unruhe bringt. Nach kurzer Zeit, zu beobachten gab es ein kleines Nashorn und ein Löwe, gebe ich auf. Es ist mir zu hektisch hier und ich ziehe die Ruhe im Fahrzeug vor. Am nächsten Morgen noch ein gemütlicher Schwatz mit den Österreichern. War sehr nett euch kennengelernt zu haben. Gleich gegenüber steht noch ein Fahrzeug aus England. Ein alter Landrover mit einer Familie. Die Frau ist aus Deutschland, also eine nette Unterhaltung in deutsch. Der Junge ist sehr aufgeweckt und man merkt richtig wie er gerne hier in Afrika ist was ich voll nachvollziehen kann. Auch an euch alle ein grosses Dankeschön für die nette Unterhaltung. Nun ist es Zeit Richtung Osten, zum «Okaukuejo Camp» zu fahren. Der erste Stopp ist das «Tobieroen waterhole» Es werden gerade Wartungsarbeiten durchgeführt und somit sind nur ganz wenig Tiere zu sehen. Ich halte nicht lange und beschliesse weiter «Teesoed waterhole» zu fahren. Auch hier ist die «Ausbeute eher bescheiden und ich fahre nochmals eins weiter. Mein Magen knurrt aber ich möchte schon was schönes sehen beim Morgen Essen. Nach einiger Zeit kommt ein Picknick Platz. Es ist ein eingezäunter Fliegenverseuchter Platz der den Namen nicht verdient. Leute, macht doch bitte mal sauber da. Ich treffe auch die Deutsch Englische Familie und der nette Sohn öffnet mir mit aller Kraft das Gate. DANKE, sehr nett. Sie fahren auch bald los und ich denke es ist kein Platz zum bleiben. Also mache ich mich auch auf und fahre zum «Sonderkop waterhole» was ein super Entscheid war. Schon aus der Ferne sehe ich wie gut der Platz besucht ist. Zum Glück sitze etwas höher als die meisten Fahrzeuge und stelle mich also neben einem Tourwagen (Toyota Landcruiser) vom Park mit drei Gästen. Fenster runter und der Fahrer erzählt mir gleich wo 8 Löwen sitzen und die haben seit drei Tagen kein Fleisch mehr gehabt. Er erzählt immer mehr und hat sichtlich Spass mit mir. Weiter Tourwagen kommen und stellen sich entfernt dazu. Fahren nach einiger Zeit wieder los. Plötzlich vernehme ich ein Getrampel und Getröte, sehe aber noch nichts. Erst ein Blick in den Rückspiegel zeigt die Quelle der Geräusche. An die 40 Elefanten sind in gestrecktem Galopp auf Kurs Sprinter.Wegfahren lohnt sich nicht mehr. Der Tourguide wird auch langsam etwas nervös. Ich gucke ihn an und meine, Easy. Und schon zieht die Herde an uns vorbei direkt zum Wasserloch. Wäre da ein Sprungbrett, die Elefanten hätten es benutzt. So viele ganz kleine Fantis die den Rüssel noch nicht genau wissen einzusetzen. Ein göttlicher Anblick und ich mache Bilder so gut es geht. Leider steht die Sonne dazu sehr ungünstig. Die Löwenrunde hat sich natürlich gleich verzogen und verschwinden aus dem Blickfeld. Ein kluger Entscheid. Nach einiger Zeit kommt eine weitere ebenso grosse Herde Elefanten. Dann noch eine und noch eine vierte Herde. Ich verliere den Überblick und verzähle mich dauern. Es ist übrigens nicht so, dass alle direkt zum Wasserloch gehen. Nein, die erste Gruppe war zuerst und die anderen Drei haben zu warten die die ersten gehen. Anscheinend hat schon oft ein kleiner Elefant so seine Mutter verloren und starb dann später, so der Tourguide. Also ich bin bei Morgen Essen und geniesse das Treiben am Wasserloch. Die Österreicher kommen auch noch vorbei.Alle anderen Tiere haben in gebührendem Abstand zu warten bis alle, wirklich alle Elefanten den Durst gelöscht haben und weiter ziehen. Nach längerer Zeit entschliesse ich mich dann doch zum nächsten Wasserloch namens «Ozonjutji m›Bari» zu fahren doch das letzte ist nicht mehr zu toppen. Noch einem kurzen Stopp geht es weiter zum «Okaukuejo Camp». Die Piste ist genau so mies wie letztes Jahr. Die entgegen kommenden Tourwagenfahrer winken nun alle freundlich mir zu. Anscheinend hat der letzte Fahrer in der WhatsApp Gruppe (Hier teilen die untereinander Informationen aus wo was zu sehen ist) von mir berichtet. Gleich nach dem Gate vom Camp ist der Empfang und ich werde sehr freundlich begrüsst. Langsam wir es mir unheimlich. Die wissen auch meinen Zweitnamen schon. Vom letzten Jahr wie die Dame mir sagt. Ich bekomme natürlich, auch wenn ausgebucht sei, einen Platz auf dem Camp für zwei Nächte was mit 920N$ (23 CHF pro Nacht) nicht ein Schnäppchen ist. Ich fahre zu meinem zugewiesenen Platz mit der Nummer 21 und richte mich etwas ein. Etwas entfernt entdecke ich ein Fahrzeug welches mir bei einem der Wasserlöcher aufgefallen war. Ich gehe zu dem Fahrzeug rüber. Es ist eine Gruppe von 2 Fahrzeugen mit Trailer (Typisch für Südafrikaner) und vier Leuten. Zwei Paare aus der Nähe von Pretoria wie sich herausstellt. Der eine Herr arbeitet in der Chemie. Mein Interesse ist jedoch die Foto Halterung die ich schon 2023 einige male gesehen habe. Es ist ein Produkt aus der Nähe von Pretoria und die Leute schwärmen davon. Wir sprechen noch über vieles mehr und tauschen Informationen aus. Ich denke ich besuche die mal wenn ich in der Nähe bin. Herzlichen Dank an euch alle wenn ich das lesen solltest. Es war sehr bereichernd.
Kurz vor Sonnenuntergang gehe ich mit der einen Kamera zum Wasserloch. Drei Giraffen und ein Nashorn schmücken das Bild. Zeit für eine Stärkung im nahen Restaurant. Da muss man eine Reservierung haben. Ich komme jedoch nicht zum Haupteingang rein sondern von der anderen Seite und spreche gleich eine Bedienung an. Ich bekomme einen tollen Tisch mit Kerzenlicht ohne Reservation und langem Anstehen. Das Essen mit Suppe als Starter ist köstlich wobei des Fleisch nicht ganz so zart ist wie auch schon. Ich geniesse es trotzdem. Dazu ein «Ginger Beer». Ist «Gingerale» nur noch intensiver. Dann ab ins Bettchen. Am nächsten Tag ist der Plan zum nördlich gelegenen Wasserloch «Okondeka». 2023 waren da viele Tiere und auch Löwen zu sehen. Heute sehe ich «nur» etliche Strausse und unzählige kleine Vögel und die Piste ist ein Graus. Morgenessen und zurück zum Camp ist angesagt. Beim Camp richte ich mich etwas wohnlicher mit Schattenspender ein und Tanke 60 Liter Diesel aus den Kanister nach. Der Diesel ist von 2023 und will mal eingesetzt werden. Ich werde von einem Südafrikaner angesprochen der an mir vorbei läuft. Seines und das Fahrzeug von seinem Bruder stehen unweit von mir. Ein Sein Bruder fährt ein Iveco 4×4, ein tolles Fahrzeug. Ich meine ich komme nach getaner Arbeit mal rüber. Also zottle ich rüber und wir haben eine tolle Unterhaltung. Sie kommen aus Durban. In der Zwischenzeit läuft ein seltener Waran in der Nähe durch. Dann gesellt sich ein drittes Fahrzeug dazu. Ein grosser Mercedes Vario. Wir unterhalten uns alle über Routen und Fahrzeuge. Die eine Frau hat in wenigen Tagen eine Knie Operation und Swakopmund. Ich wünsche viel Erfolg und beste Genesung. Ich hoffe sie schreibt mir gelegentlich. Die Beiden vom letzten Fahrzeug sprechen perfekt Deutsch. Ist schon lustig. Danke an euch alle für die sehr nette Unterhaltung und das köstliche Getränk.
In einem der Fahrzeuge sind übrigens drei Kühlgeräte und alle sind mindestens doppelt so gross wie meines. So, nun schreibe ich den Blog und muss noch die Bilder sichten. Ich hoffe die sind was geworden. Ziel ist auch noch ein GPX File hoch zu laden. Mal sehen wie weit ich komme. Hatte eben noch ein sehr nettes Gespräch über Internet mit meinem Freund und Plugin Schreiber nach Tadschikistan wo er gerade mit seiner Frau mit Fahrad unterwegs ist. Passt auf euch auf und geniesst die tolle Reise. Ich gucke nun ab und zu auf euren SPOT da ich ja auch in der Gegend unterwegs war. Das Plugin macht es übrigens möglich, dass ihr zuhause sehen könnt wo ich mich gerade rum treibe.
Wie immer freue ich mich auf Rückmeldungen auf meinen Bericht.
Liebe Grüsse aus Namibia.
2 Anworten auf „Etosha Nationalpark“
Hallo Thomas
Danke für den ausführlichen und interessanten Bericht. Wo nimmst du nur die Zeit her um das alles aufzuschreiben. Was denkst du, kommt man im September ohne Reservation in den Etosha N.P.? Wir möchten eher spontan unterwegs sein, weiss aber nicht, ob das auch funktioniert. Im Ihaha hatten wir im April keine Reservation, hat dann aber doch geklappt, was ganz toll war.
Freue mich auf den nächsten Blog.
Liebe Grüsse Susanna
Hallo Susanne
Danke für die Blumen. Und ja, es schreibt sich nicht alleine. Es ist wirklich viel Arbeit. Macht aber riesen Spass. Ich mache das auch etwas für mich zur Gedankenstütze.
Zu deiner Frage. Einfach nicht zu früh auf den Platz fahren und fragen. Die finden immer noch einen Platz. Ich bin ja mitten in der Reisezeit und habe keine Buchungen. Im nächsten Blog wirst du darüber was lesen können. Im absoluten Notfall jemand fragen ob du dich dazu stellen darfst.
Liebe Grüsse Thomas