Angola und Etosha NP

Die letzten Tage haben wir so richtig viele Kilometer gemacht und der eine oder andere hat sich sicher gefragt, was die da so rumkurven. Die Tour 2023 ist ein kleiner Rundumschlag, um möglichst viele Länder anzustechen und um zu sehen, ob das Land Potential für weitere längere Touren hat. Grundsätzlich hat jedes Land Potenzial, doch da gibt es einige mit mehr als andere.

Ich bin noch an der Auswertung der Erlebnisse, doch es zeigt sich schon einiges ab.

Im Titel schreibe ich Angola. Es war ja nicht viel mehr als ein Anstechen des Landes. Ein kleines Reinschnuppern. Und ich darf sagen: Das Land hat sicher viel Potenzial – und das auf seine eigene Art. Angola konnte nicht mit Tieren auftrumpfen. Doch landschaftlich war es ein Genuss. Das ist ja schon fast untertrieben. Es war sensationell. Und dazu kommen noch weitere Punkte. Kein Carnet. Rechtsverkehr, Dieselpreis bei 13 Rappen der Liter (Iran-Feeling). Sehr gutes und günstiges Essen. Gute Unterkünfte. So gut wie keine Touristen. Bestes Trinkwasser. PERFEKT für uns.

Wir passierten einen sehr steilen Pass, um von der zweitgrößten Stadt des Landes zum Meer zu gelangen.

Auf der Strecke waren immer wieder Sattelschlepper mit riesigen Granitblöcken beladen unterwegs. Ab und an sah man so einen Block auch seitlich der Straße. Und gleich vor uns stand ein Sattelschlepper, etwas ungeschickt quer zur Straße, und seine Ladung, eben so ein Block, lag sauber daneben auf der Straße. Einige Stunden später auf der Rückreise vom Meer sahen wir nur noch die Abdrücke vom Granitblock in der Straße. Doch oben auf dem Pass stand dann der Lkw und ein gigantischer Hubstapler, der, man glaubt es kaum, gerade vom LKW gerutscht war. Ich enthalte mich der Stimme.

Was seltsam ist. Einige Tankstellen sind frei und bei anderen stehen unzählige Mofas und Autos an. Die Tankstellen sind übrigens sehr schwer bewacht, mit Polizei, die Maschinenpistolen trägt. Gleich vor uns versuchte eine kleine Gruppe, einige Kanister zu füllen und ohne zu zahlen wegzufahren. Ungesund. Die wurden gleich gefasst und abgeführt. Was auch immer mit denen passiert.

Ach ja, Geld wechselt man hier auf der Straße. Das kennen wir ebenfalls aus dem Iran und es gefällt uns sehr. Guter Wechselkurs und immer ein nettes Erlebnis. Feilschen ist angesagt. Gib uns noch einen 1000er mehr und dann ist gut …

In Angola nehmen die Schüler übrigens den Stuhl von zuhause mit zur Schule. Nicht nur am Anfang, sondern jeden Tag.

Mittlerweile sind wir mitten im Ethosha-NP. Die Pisten meist gut bis sehr gut. Wir sind im Westen in den Park gefahren. Der Eintrittspreis ist ganz okay. Die Übernachtungskosten im Park sind eher teuer, doch das Erlebnis an den Wasserstellen gleich beim Camp ist unbezahlbar. Im Westen waren noch wenig Tiere auszumachen. Man ist ja mittlerweile sehr verwöhnt und möchte doch ein paar Jäger sehen. Zebras und Impalas befriedigen nicht mehr so. Doch wenn man dann mal so große Herden sieht, ist das dann doch schon wieder sehenswert.

Die Wasserstelle vom letzten Camp war nachts beleuchtet und man stand auf einer hohen Plattform. Der Elefant ließ sich beim Saufen nicht stören. Und dann war da plötzlich ein großer männlicher Löwe am Trinken. Ziemlich lange genoss er das Wasser, bis er wieder in der Dunkelheit verschwand. Kurze Zeit später tauchte er nochmals auf und das Spiel ging weiter.

Am folgenden Tag fuhren wir von Wasserstelle zu Wasserstelle und jede trumpfte mit interessanten Tieren auf. Große Herden und Löwen so nahe beieinander. Sehr eindrücklich.

Ich hätte nie gedacht, wie egoistisch die Tiere so sind. Also wenn da Elefanten im Wasser stehen, kommt keiner näher ran, sonst werden die gleich vertrieben, was den Elefanten sehr viel Spaß bereitet. Und die können sehr lange im Wasser stehen bleiben. Dann kommen die Zebras. Und NUR die Zebras. Und die sind dann auch gegenseitig mehr als zickig. Die erinnerten mich gleich an Menschen, die ich so kenne, grins. Und so geht das dann weiter, bis die Kleinsten auch mal ran dürfen. Ist da ein Löwe am Trinken, traut sich natürlich fast keiner ran. Außer die Elefanten. Die interessierten sich nicht für den Löwen. Alles sehr interessant.

Und sonst so? Ja, die Bremsleitung tropft immer noch. Ich hoffe, ich kann das in Kürze reparieren lassen. Diesel haben wir noch für weit über 1000 km aus Angola im Tank. Also alles bestens.

Leider konnten wir bis jetzt noch immer keine SIM-Karte für Namibia ergattern. Entweder sind die alle ausverkauft oder es stehen so viele Menschen vor dem Laden, dass wir uns das nicht antun wollen.

Am Tag wird es hier bis fast 40 Grad warm. In den Nächten kühlt es auf 20 Grad ab. Nächste Woche soll es sogar auf 14 Grad runtergehen. Gute Voraussetzung für guten Schlaf.

Die Dachabschattung und die Planen für das Vordach bewähren sich vorzüglich. Im Fahrzeug lässt es sich gut aushalten, auch wenn die Sonne brennt.
Betreffend den LiFePo4-Akku aus Südafrika. Die 2 × 200 Ah sind am Morgen meist bei weit über 80 % und am Mittag wieder voll. Perfekt. Ich werde für die nächste Tour den dicken Wechselrichter mitnehmen, damit ich mit der Induktionsplatte kochen kann.

Aktuell arbeite ich am Fahrzeuginventar. Das muss dringend aktualisiert werden, damit bei der nächsten Anreise alles Fehlende mitkommt. Ich habe zum Beispiel den gelochten Einlegeboden für den Dampfkochtopf vergessen. Das geht gar nicht.

Das Set mit Makita-Produkten hat sich mehr als bewährt. Vom Lüfter über die Flex bis zur Bohrmaschine. Und dann die Lampen sowie Brüllwürfel (BT-Audio).

Nun genießen wir noch einige Zeit den NP, um dann langsam nach Windhuk zu fahren. Ich möchte erst mal den Parkplatz für den Sprinter begutachten, um dann nochmals eine kleine Namiba-Runde ans Meer zu machen.

 

Angola: Reste aus dem Bürgerkrieg
Angola: Russischer Panzer
Angola: Transport ohne Diesel
Angola: Verlassenes Häuschen
Angola: Der Pass zum Meer runter
Angola: Auch hier wird alles auf dem Kopf transportiert
Angola: Kolonialstiel an der Küste
Angola: Neue Sägeblätter zum Granit schneiden
Angola: Sicherung der Mauer mit Glasscherben
Etosha NP: Giraffen sind nicht ideal zum Trinken gemacht
Etosha NP: Zebras am Streiten
Etosha NP: Der Elefant ist der Boss beim Wasser
Etosha NP: Nächtlicher Löwenbesuch
Etosha NP: Nächtlicher Löwenbesuch
Etosha NP: Die Löwen sind da und wollen zum Wasser. Alle machen Platz
Etosha NP: Der scheue Schakal möchte auch zum Wasserloch
Etosha NP: Kleiner Beobachter am Rande
Etosha NP: Gruppenbild der ganzen Sippe
Etosha NP: Die fand ich ganz besonders
Etosha NO: Und wieder zoff bei den Zebras

2 Antworten auf „Angola und Etosha NP“

Hey Thomas, hab mir schon gedacht, der Thomas macht wieder alles im Schnelldurchgang. Gerade Angola gibt schon wirklich viel her. Hab mich gewundert, dass ihr nicht über das Kaokoveld zur Etosha gefahren seid.
Tollte Bilder. Macht weiter so, der Sprinter frisst mal wieder km – grins.
Jetzt müsste sich so langsam die Regenzeit melden??

Das klingt ganz so, als ob Du noch viel Zeit in Afrika verbringen wirst. Und wieder ganz besondere Bilder
wir freuen uns immer darauf
Liebe Grüße Doris und Manfred

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