Erst mal noch ein kleiner Nachtrag zu Simbabwe. Ich habe nämlich eine kleine Geschichte vergessen. Wir besuchten auch den Matobo Nationalpark. Wir zahlten artig die saftigen Eintrittsgebühren für zwei Personen sowie das Fahrzeug und gleich eine Übernachtung dazu auf einem der als schön bezeichneten Plätzen Namens «Maleme Damm». So weit war alles gut. Also öffnete sich die Schranke und wir fuhren in den Park rein. Hmmm, erst sahen wir keine Tiere. Die Landschaft war mit den grossen Steinen nicht zu verachten. Doch dann fiel uns der Müll beidseitig der Strasse auf. Was ist denn hier los? Ich scherzte noch, dass die sicher schon alle Tiere gegessen haben. Ahh, da vorne sind ja doch Tiere. Moment mal, das sind ja Kühe und Farmer inklusive Häuser. Im Nationalpark? Immer mehr fiel uns auf, hier stimmt was nicht. Nach einiger Zeit dann die Ankunft am schönen Campingplatz. Ich freute mich schon auf eine Dusche. Was ist denn hier los. Eine einzige Müllhalde an einem Tümpel. Die Stellplätze waren sicher mal wunderschön aber das war mal. Kurz entschlossen fuhren wir zu einem anderen Campingplatz im Park. Nicht besser, eher schlimmer. Also das ist genug. Wir fuhren raus. Natürlich gab es kein Geld zurück. Wir fuhren noch zur Parkverwaltung. Die Dame meinte Morgen kämen Leute die den Müll von unserem Campingplatz entfernen. Nett gemeint.
Ich musste das einfach unbedingt noch schreiben.
Nun aber zu Sambia. Bis jetzt eine ganz andere Hausnummer doch alles von Anfang an. Ach ja. Der Besuch der Victoria Fälle hätte pro Person 50 US$ gekostet. Dann eben nicht. Der Zoll ist ja auch gerade da in der Gegend und eventuell sieht man was. Ja, es hatte fast kein Wasser wie in dieser Jahreszeit nicht anders zu erwarten war. Also nichts verpasst und 100 US$ gespart. Die Ausreise aus Simbabwe war problemlos und in 30 Minuten erledigt. Sambia brauchte für unsere Einreise nicht länger. Der eifrige Versicherungsverkäufer war sichtlich enttäuscht weil ich eine Versicherung für ganz Afrika hatte. Das Visum ist nun für 30 Tage gültig und kann gerne auf 90 Tage verlängert werden. Die 30 Tage werden sicher reichen.
Dann noch eine SIM Karte besorgt. 25 GB für 10CHF. Nun noch einiges einkaufen. Huch, die Preise sind aber gesalzen. 250 Gramm Butter kosten hier 8 CHF. Gut haben wir noch so viel an Board und ein super Wasser Filtersystem. Die Fahrt ging Richtung Norden auf einer perfekten Strasse und bog dann ab über eine üble 60Km Rumpelpiste zum Kafue Nationalpark. Eintritt für 2 Personen mit Fahrzeug für 2 Tage läppern sich zu 120 US$. Übernachten kann man dafür wo immer man will. Das relativiert die Kosten wieder. Die Fahrt im Park verlief bis jetzt meistens auf guter Piste und führte auch mal aus dem Park raus an netten Dörfchen vorbei. Nun stehen wir in einem «Teak Wäldchen» und ich schreibe den ersten Teil hier.
Weiter ging es in den mittleren Teil vom Kafue Nationalpark und der hatte es in sich. Die Fahrt entlang dem «Shishamba Fluss» der nicht viel Wasser führte war sehr erfolgreich. Plötzlich lag vor uns quer über die ganze Piste eine dicke fette 2.5 bis 3 Meter lange Python. Ich konnte gerade noch rechtzeitig abbremsen sonst hätten wir drei Teile hinter uns liegen gehabt. Und schon verdrückte sie sich von der Strasse weg in den Erdhügel der etliche Löcher vorwies. Diese Begegnung war sehr aufregend.
Später sahen wir etliche Antilopen die es nur in diesem Park gibt. Die Krönung war dann ein achtköpfiges Löwen Rudel das direkt neben der Piste einige nahe Antilopen beobachteten. Das Wasser lief ihnen schon sichtlich im Maul zusammen. Bei der Fahrt zum Ausgangstor begegnete uns noch eine Gruppe Elefanten die sich sofort formierten und uns klar zeigten, dass wir nicht noch näher kommen sollen. Kein Problem. Machen wir doch auch nicht.
In der letzten Nacht viel die Entscheidung die geplante Route für eine Zusatzrunde in Sambias Norden zu machen. Also fuhren wir Richtung Osten nach Lusaka. Die Hauptstadt des Landes. Auf der Fahrt viel auf, dass der Sprinter nicht die volle Leistung mehr gab. Er lief noch und war nicht im Notprogramm doch die Leistung fehlte. Ich erinnerte mich an Paraguay und an Australien. Da war das auch mal. Also entweder der Luftfilter oder der Dieselfilter. Bis in die Hauptstadt ging es ohne Probleme doch weiter. Auf der Ostseite der Stadt lag ein Shoppingcenter. Das steuerten wir an um einige Lebensmittel aufzustocken. Der Schock sass tief. Die Preise sind unglaublich. 500 Gramm Butter für etwa 9 CHF. Richtige Milch nur in 500 ml Beutel. Also keine. Nach dem Essen im Restaurant fuhren wir noch etwa 25Km zu einem ausserhalb der Stadt liegenden Campingplatz. Was für eine seltsame Gegend. Hier war mal die Mittelschicht zuhause die jedoch abgesackt ist.
Das ganze Land ist uns ein Rätsel. Die Preise sind höher wie bei uns. Der Treibstoff ist fast so teuer wie bei uns. Wie finanzieren sich die Menschen hier? Antworten gerne in den Kommentaren.
Am Abend kontrollierte ich noch den Luftfilter. Der war nicht die Ursache des Leistungsproblems da er fast kein Staub enthielt. Also den Dieselfilter tauschen. Immer eine kleine Sauerei. Das T-Shirt war hinüber und die Dusche dringend nötig. Die Nacht war sehr ruhig. Am Morgen dann wuchs die Spannung wegen der Leistung vom Sprinter. Jaaa, volle Leistung. Also war der Diesel in der letzten Zeit etwas schmutzig. Ich hoffe das passiert nicht zu schnell wieder. Volle Fahrt Richtung Osten und dann nördlich nach «Chibisa». Ein toller Campingplatz.
Was sonst noch aufgefallen ist sind die unglaublich vielen Plakate von Saatgut Firmen. Alle unter der Obhut von Syngenta natürlich. Das stimmt mich sehr nachdenklich. Stichwort “Hybrid F1”.
Und im ganzen Land sehen wir wie emsig Holzkohle produziert wird. Der Hunger danach scheint fast unersättlich zu sein.
Der Blog hat nun genug Material. Vom nächsten Nationalpark den wir Morgen anfahren berichte ich im nächsten Blog.
Ich hoffe meine Berichte und Bilder gefallen euch. Oder wünscht ihr ein spezielles andere Thema? Lasst es mich per Kommentar im Blog bitte wissen. Danke
3 Anworten auf „Sambia, viele Eindrücke und offene Fragen“
Wie immer sehr spannend und unterhaltsam. Danke für‘s virtuelle mitnehmen.
Toll, deine Schilderungen, und wieder Hammer-Photos! Schön wär mal ein Bild, auf dem ihr drauf seid 🙂
Da läuft ja einiges bei euch!!
Sehr schöne Bilder, wird man fast neidisch.
Wenn ich nicht wüsste dass du ein gutes Tele hast bekäme ich richtig Angst um euch. Ich denke aber die Tiere sind trotz Tele recht nahe bei euch.
Hebid Sorg, vil Spass und kei Panne am Sprinter
Gruäss Stefan