Eigentlich wollte ich nicht schon wieder schreiben doch es ist sonst zu viel für einen Blog.
Nun aber von Anfang an. Nach dem Kruger Nationalpark gönnten wir uns ein Camp der gehobenen Klasse. Eine wunderbare Parkanlage mit Restaurant, Schwimmbad und vielem mehr. Das “Honnet Provincial Nature” Reserve. War auch gleich daneben. Wir waren komplett erschöpft vom Kruger
Besuch. Also war ausruhen die Haupttätigkeit unter einem riesigen Baum.
Die Fahrt vom Camp nach dem Kruger zur Grenze war sehr entspannt mit der Tankanzeige die schon lange auf Reserve zeigt. Keine Panik. Das reicht gut für 250Km. Der Tankwart war begeistert was da so in den Tank passt. Danach noch schnell in den Supermarkt und Lebensmittel aufgestockt. Dann weiter zur Grenze. Der Südafrikanische Teil war flott erledigt. Der Pass und das Carnet gestempelt. Also über die lange Brücke zum Simbabwe Zoll. Ui, da wird sortiert nach Fahrzeugklasse. Und schwup in der Reihe für kleine Güterfahrzeuge. Das war leider falsch aber was soll’s. Der Stafettenlauf konnte beginnen. Immer mit dabei ein «Kassenzettel» mit einem QR Code. Damit wusste der Posten ob ich alles vorherige schon erledigt habe. Eigentlich ganz einfach, Doch es waren, kein Witz, 20 solche Posten. Also artig immer fragen wo es denn zum nächsten Posten geht. Denn die sind ja nicht schön nebeneinander und schon gar nicht sortiert. Sonst könnte das ja jeder. Irgendwann wollte dann einer Geld für eine Versicherung. Ich habe jedoch schon eine die für ganz Afrika gültig ist. Es folgte eine längere Diskussion. Ich liebe das. Dann doch ein Telefonat zum Vorgesetzten. Dann nichts. Nochmals ein Telefonat zum Chef. Wir sollen alle vorbei kommen. Und schon waren wir hinter allen Absperrungen (Kennen wir vom Irak) und folgten der netten Dame die etliche Türen mittels Fingerprint öffnen musste und standen nach einem längeren Weg durch mehrere Gebäude vor dem Chef. Er meinte es seien nur zwei Versicherungen im Land gültig. Ich bestand jedoch auf meine Version. Dann ein Telefonat. Stille. Dann ein Rückruf. Schien von ganz oben zu kommen und der Herr wurde sehr klein. Nun war alles klar. Wir brauchen natürlich keine Versicherung da wir ja eine haben. Sage ich doch. Dann den ganzen Weg zurück durch etliche Gebäude. Vor dem Schalter war schon eine kleine raube von Leuten. Aber nun waren wir erst an der Reihe. Geht doch.
Dann sollten wir weiter mit dem Fahrzeug zur Inspektion. Dort standen etliche Kleinlaster die alles, ja alles abgeladen hatten. Darauf hatte ich kein Bock. Halt, ich darf erst fahren wenn meine Fahrzeugnummer am grossen Display erscheint. Hmm, da fehlte noch ein Posten. Also zurück zur Waage. Da war keiner. Da war auch vorher schon keiner. Daneben die nette Dame rief den Waagemeister an. Er komme gleich und Tim meinte scheisse, wir wiegen doch zu viel. Keine Panik. Irgendwann tauchte der Herr auf. Fragte wo wir den hin fahren. Nach Gross Simbabwe. Er sagte ganz stolz, dass er von der Gegend komme und bestätigte die Wiegung vom Fahrzeug, das gar nicht auf der Waage stand. Nun erschien schon unsere Nummer 300 Meter weiter auf dem Display. Also weiter zur Inspektion. Der Herr fragte was ich im Fahrzeug habe. Ich sagte ich bin Tourist und bereise das wunderschöne Simbabwe mit meinem Sohn. Inspektion beendet und dann zur Schranke am Ausgang. Damit waren dann 3.5 Stunden vergangen auf dem Zoll.
Weiter zum nächsten Städtchen. Da gibt es ein Geldautomaten. Den Wechselkurs geprüft. Wir beziehen etwas Geld. Es sollten nach unserer Berechnung etwa 120 CHF sein. Ein ansehnliches Bündel druckfrischer Noten spuckte der Automat aus und wir waren glücklich. Dann gleich mal eine SIM Karte besorgen. Das Prozedere erspare ich euch. Nach über einer Stunde war es so weit. Wir hatten Internet und mussten mit US Dollar bezahlen. Warum das denn?
Ich besuchte noch schnell den Supermarkt und besorgte zwei Büchsen Cola und ein 3-Künigs Kuchen. Der sah wirklich so aus. War etwas süsser und ohne König. Ich musste mit Visa Karte bezahlen und die Preise waren, ja genau, in US Dollar. Was war das denn?
Also los auf die Strasse Richtung «Gross Simbabwe». Die Strasse war sehr gut. Bald tauchte ein Zahlhäuschen auf. Wir sollten die Quittung für die Strassengebühren zeigen. Hä, welche Quittung? Also wir mussten in etwa angeben wie wir fahren und das gab ca. 1’000Km. Daraus errechnete die Dame die Gebühren. In US Dollar. Ich sagte ich möchte mit lokalem Geld zahlen und zückte so einen Geldschein aus dem Geldautomaten. Das reicht erstens nicht und sie nehmen nur US Dollar.
Das ergab die nächste längere Diskussion. Also das ganze dicke Bündel würde höchstens für einen Kaugummi reichen. Das Geld sei einer unglaublichen Entwertung und daher ist seit einiger Zeit die Landeswährung der US Dollar. Nun wird einiges klar. Doch mit wie viel wird wohl mein Geldbezug nun berechnet? Bibber.
Die Fahrt war lange und es wurde langsam Nacht. Die Löcher in den Strasse auch grösser und teilweise Pisten. Alles im Bau. Doch wo schlafen? Im Busch? Weiter, immer noch nichts. Dann eine kleine Siedlung. Gefällt uns nicht. Weiter. Die Sonne stand immer tiefer. Dann rechts. Ein super sauberer und neuer Truck Stop. Ein Glückstreffer. Für 5 US$ eine sichere Nacht. Mit warmer Dusche.
Neben uns stand ein riesiger super moderner Truck mit einem Tankanhänger. Der Fahrer war sehr nett und wir unterhielten uns eine Weile. Kongo und Mosambik sollen wir meiden. Er führte eine hochexplosive Ladung. Angenehm.
Danke für den Hinweis zu Kongo und Mosambik.
Am nächsten Morgen dann noch das restliche Stück bis nach «Gross Simbabwe» am «Lake Mutirikwi», ein Stausee. Eintritt war 15 US$ pro Person. Wir waren die ersten heute und viele werden nicht kommen meinte der Herr an der Kasse. Das ist die grösste Ruinenstätte Afrikas südlich der Sahara. Und in der Tat sehenswert. Sogar ein kleines nettes Museum war zu besichtigen. Der Museunswärter meinte wir sollen sofort ins Museum da er jetzt gerade Strom habe. Dann alles schön abgelatscht inklusive den Weg auf den kleinen Berg auf dem ebenfalls eine Ruine stand. Der Blick von da oben war überwältigend. Nun stehen wir im «Clevers Lakeview Resort» für 15 US$ pro Person. Eine sehr gepflegte Anlage Etlichen Angestellten die alles in Schuss halten. Und wir sind die einzigen Gäste.
Morgen geht es weiter. Die Routenplanung wurde etwas geändert. Lasst euch überraschen.
In diesem Blog sitzt ihr in der ersten Reihe voll mit dabei.
Eine Antwort auf „Simbabwe, Afrika next Level“
Thomas, deine Berichte sind toll, man ist ‘fast mit dabei’. Und deine Bilder: DER HAMMER!!!!! Hab ja schon viele Bilder aus Afrika gesehen, aber deine haben echt was Besonderes! Freue mich schon auf den nächsten Blog 🙂