Nach der ruppigen Sani Passüberquerung standen wir also in dem kleinen Lesotho. Die Zollabfertigung war zügig, schneller ist fast nicht möglich. Kurz danach übernachteten wir abseits der Strasse.
Am nächsten Tag ging es immer der A1 entlang an der Südafrikanischen Grenze Richtung Norden. Das Erste Ziel war die die «Letseng Diamanten Miene». Bis zum Eingangstor haben wir es geschafft. Danach war Schluss. Wir habe jedoch ganz gut die Miene überschauen können. Riesige Maschinen waren zu sehen. Jedoch kein wirklicher Betrieb da ja Sonntag war. Mit einem Permit aus der Hauptstadt wäre eine Führung möglich. Muss nicht sein. Die Miene liegt auf 3100 Meter über Meer und ist damit die höchstgelegene Diamantenmine der Welt. Besitzer ist die Regierung von Lesotho. Hier liegt die höchste Ausbeute von sehr grossen Diamanten der Welt. Z.B. wurde am 4.10.2006 ein Diamant mit 603 Karat (121 Gramm) mit Rating D (Die höchste für Diamanten) gefunden.
Im Januar 2018 wurde ein Diamant mit 910 Karat gefunden der dann für 40 Millionen US$ verkauft wurde.
Weiter ging es dann nach «Afriski». Die einzige Ski Anlage von Lesotho auf etwa 3030 Meter Höhe. In Afrika existieren nur zwei Ski Gebiete. Es bietet 352 Personen Übernachtungsplätze. Zwei Pisten mit je einem Skilift stehen zur Verfügung. Natürlich sind auch hier Schneekanonen wegen Schneemangel montiert. 2010 fand hier das Südafrikanische Skirennen und Snoboarden statt.
Danach immer weiter auf der A1 Richtung Butha-Buthe und dem Zoll nach Südafrika.
Das Land ist absolut eine längere Reise wert. Steht bei mir also auf der Liste. Sehr interessant ist es zu sehen wie die Menschen hier in den Höhen dem Klima widerstehen.
Gekleidet mit Wolldecke und meist weissen Gummistiefeln sowie gestrickten Sturmkappen. Und je tiefer man kommt, desto besser scheint es den Menschen zu gehen. Die Hütten werden immer besser. Fast jeder hat Mandelbäumchen vor dem Haus die gerade in der Blüte standen. Die Armut ist jedoch nicht zu übersehen, ja fast etwas beklemmend. Obwohl ich ja schon einiges gesehen habe auf meinen Reisen.
Der Entschluss stand fest. Rüber nach Südafrika und da auf einen netten Platz. Ein Naturpark in einer Schlucht der in Privatbesitz ist. Für 160 Rand durften wir eine Nacht stehen. Es war jedoch noch nicht so spät, also gleich eine kleine Runde in der Schlucht gelaufen. Das hat richtig gut getan. Fast 100 Vogelarten sollen in der Schlucht und Umgebung leben. Bald kommen noch weitere aus Europa dazu die hier den europäischen Winter im Afrikanischen Sommer verbringen.
Alle Farben sind hier vertreten.
Nach unserer Runde trafen wir noch den Besitzer der Schlucht und Urlaubsanlage. Ein sehr interessanter Mensch mit vernünftiger Weltanschauung.
Leider war der Schwimmteich doch etwas zu kalt. Am nächsten Tag weiter durch den «Golden Gate Highlands Nationalpark». Sehr interessante rote Sandsteinfelsen, die dem Park den Namen gaben waren zu bestaunen. Und dann gleich eine grosse Affenhorde. Kleine und Grosse bunt gemischt machten sich auf die Suche nach Essbarem.
In der Ferne sahen wir noch Gazellen und Zebras.
Die nächste Nacht war am «Sterkfontain Dam Natur Reserve» geplant. Erneut waren 160 Rand fällig. Ja, Südafrika ist nicht wirklich billig aber es lohnt sich. Der Wind war heftig. Und währen wir so draussen sassen trotteten einige Zebras und Gazellen direkt vor uns über den Platz. Wir waren übrigens die einzigen Gäste.
Später entdeckte ich dann zwei Waschmaschinen und zwei Trockner in einem Waschhaus. Eine der Waschmaschinen sah vielversprechend aus. Toploader. Egal, Rein mit der angesammelten Wäsche und erst mal gestaunt wie viel Wasser in die Maschine floss. Man konnte oben den Deckel offen halten und dem Schauspiel zusehen. Es drehte etwas nach links und dann nach rechts. Pumpte dabei Wasser hoch das dann über der Wäsche die unter Wasser stand plätscherte. Nach etwa 10 Minuten war der geplante 58 Minütige Waschvorgang schlagartig zu ende und alles Licht aus. Stromausfall. Kennen wir nun schon sehr gut. Meist 2 oder mehr Stunden. Also die Wäsche raus gefischt und im nahen Waschbecken ausgewaschen. Danach auf die selber gespannt Leine gehängt. Nach der Nacht war natürlich nichts trocken. Das Fahrzeug nach dem Frühstück kurz zum Trockenraum mit Dieselheizung umgebaut. Der Fahrende grüne Trockenraum. In Harrismith besuchten wir den «4×4 Megaworld» Laden. Ein Paradies für Landcruiser Besitzer. Von Zusatztank über Bullbar bis zum Stossdämpfer alles da.
Die Tour war mit 317 Km die bislang längste. Das Land ist riesig. Es gibt viel zu sehen unterwegs. Auffallend die unzähligen Menschen die zu jeder Zeit zu Fuss auf den Strassen unterwegs sind. Kinder von oder zur Schule. Arbeiter, Ganze Familien. Speziell muss man dabei auf die riesigen Löcher in den Strassen aufpassen. Einige davon sind so gross, die würden eine Achse glatt wegreissen. Mittagessen gab es in Dundee bei Wimpy. Ich war erstaunt. Normal werden in solchen Läden nur Burger angeboten. Ich hatte eine Platte mit einem Steak, einer Lammfilet, eine Hühnerkeule und einer grossen würzigen Wurst. Dazu Pommes. Sehr lecker muss ich zugeben. Ich frage mich wie die Menschen hier sich das Essen leisten können. Doch der Laden war voll. Und alle hatten so richtig volle Teller vor sich. Ahh, ein zweiter Blick sagte alles. Und zwar ein Blick aauf deren Kleidung. Die sahen alle sehr gepflegt aus. Wir forschen weiter was das Einkommen angeht. Danach noch kurz ein Blick in den nahen Kleiderladen. Ich suchte nach Socken. Ich habe tatsächlich nur drei Paar mit doch hier gab es nur Socken in Einheitsgrössen. Nichts für meine Flossen.
Unser Platz für den 6.9.2023 liegt am Rand von einem Wald.
4 Anworten auf „Neues aus Lesotho und mehr“
Grüß euch ….kennen wir alles sehr gut ….. heißt also ::
.. Sanipass immer noch nicht asphaltiert ;):):)
.. geht die Asphaltstraße jetzt bis zum Cafe ??
.. Achtung vor den Affen . Hab mich 2x mit denen angelegt – sinnlos
.. Die Basutho haben immer noch ihre ” Tracht ” . Das beruhigt …..
.. Socken wirst nicht finden . In den Stiefeln brauchen die keine ….
LG aus Georgien ( stecken gerade in Shatili an der russischen Grenze fest – Erdrutsch …… ) liebe Grüße Elke & Christian
Sehr interessanter Blog. LG aus Oy, Oskar und Ursula
Vielen Dank für diesen zwischenreisebericht. Gruss vom Colle dell‘ Agnello 2744 müM im Piemont. Gruss Bruno und Marietta
Toll, Thomas, deine Berichte und die Photos! Man kann richtig ein bisschen dabei sein – so ein Mandelbäumchen wär was!
Lieber Gruss aus der Schweiz, Ruth