Der Erste Blog aus Südafrika

Vermutlich warten schon einige sehnsüchtig auf unser erstes Lebenszeichen aus Südafrika. Und hier ist der erste Blog aus Südafrika. Ich schreibe ihn eigentlich in Lesotho. Ins Netz geht er jedoch erst wieder in Südafrika, da wir hier kein Internet haben.

Erst mal zur Anreise. Gemütlich war die Fahrt von Zuhause zum Flughafen Zürich mit der SBB. Check-in war auch bald erledigt. Natürlich wurde ich auserwählt für eine Sprengstoffuntersuchung. Was mir aufgefallen ist. Der Flughafen ist unglaublich schlecht organisiert und beschildert. Da kenne ich Besseres.

Der erste Flug war dann mit einer Boeing 777-300ER nach Dubai. Die Stunden gingen schnell um und wir standen am Flughafen von Dubai. Interessant war die Flugroute. Die ging nicht über den Irak, was näher wäre, sondern über den Iran. Und am Schluss waren es interessante Runden auf dem Meer draußen um an Höhe zu verlieren. Ahh, und genau der Flughafen ist ein Top-Beispiel, wie man es besser machen kann.

Gemütlich verbrauchten wir die Wartezeit und flogen dann mit einer weiteren Boeing 777-300ER nach Durban. Ab und an schüttelte es etwas, aber es war ein wunderbarer Flug. Speziell gegen den Schluss mit Sicht auf Mosambik. Dann noch eine großzügige Schlaufe bis runter zum Stadion von Durban und runter auf den Flughafen. Hä? Wir sind mit dem einzigen Flugzeug hier. Nicht ein kleines Flugzeug weit und breit zu sehen.

Der Zoll wollte unbedingt unser Gepäck durchleuchten. Kein Problem, wenn der Anblick nicht schockiert.
Wir wurden von unserem Fahrer freundlich mit einem Schild „Rigert“ empfangen. Die Fahrt war mehr als rasant und gab uns schon mal einen ersten Eindruck. Links fahren. Rechts überholen. Dabei bekamen wir die ersten Tipps über das Verhalten in Durban. Kein Sammeltaxi fahren. Smartphone nicht offen zeigen und vieles mehr.

Und schon beim Hotel angekommen. Der Empfang war super freundlich. Das Hotel „Quaters“ in der Florida Straße ist sehr zu empfehlen.

Kurz darauf fing der Stress an. Erst die Information. Ja, das Fahrzeug kann morgen aus dem Container geholt werden. Dann die nächste Nachricht. Erst einen Tag später.

Okay, das ist ja noch tragbar. Erst mal etwas einkaufen. Das Einkaufszentrum ist unweit vom Hotel. Uns wurde jedoch angegeben, welche Straße wir laufen sollen.

Die Häuser hier verfügen alle über eine 2,5 bis 3 Meter hohe Mauer und oben drauf noch 3 bis 6 Hochspannungsleitungen. Erst mal eine SIM-Karte kaufen. Kein Problem. Dann etwas Wasser.

Zurück im Hotel kam der Hunger auf. In der Nähe liegt ein sehr gutes Restaurant. Alles sehr lecker.
Dann der Schock. Das Fahrzeug soll erst am Freitag bereit sein. Das geht gar nicht und wirft die ganze Planung über den Haufen. Also ein Anruf an das super Team der Firma «SpediTeam». Die hat die ganze Verschiffung organisiert.

Zur Sicherheit erst mal 2 Tage zusätzlich das Hotel gebucht. Zum Glück war was frei.

Wir planten nun für den nächsten Tag einen Besuch im riesigen Aquarium in Durban. Beim Frühstück dann ein Anruf. Das Fahrzeug ist bereit und das so schnell wie möglich.

Also umplanen. Kein Aquarium. Buchung rückgängig machen. Sicherheitstransport zum Treffpunkt organisiert. DANKE an das super Team von Hotel Quarters für die Unterstützung.
Und vor allem ein Riesen-DANKE an das Team von der Firma «SpediTeam». Unmögliches wird möglich gemacht.
Den Treffpunkt zu finden, war nicht so leicht.
Der Empfang dort ist auch sehr freundlich. Schon stand der Mann vom Zoll da. Auch Plombe vom Container knacken und Überraschung. Der Sprinter steht einwandfrei da.
Chassisnummer prüfen, Carnet de Passage zeigen, ja, bis am Abend sollte alles klar sein.

Dann musste der Container noch an einem guten Platz gereift werden. Auspacken ging sehr schnell. Holzräderwechsel dank des freundlichen Hubstaplerfahrers auch wie bei der Formel 1. Und dann nutzten wir die Zeit mit der Solarträgermontage. Was für ein Gefriemel.

Ausladen in Durban

Dann bekamen wir das abgestempelte Carnet. Gleich gegenüber zur Tankstelle. Der Besitzer hat sich riesig gefreut. 120 Liter passten rein.

Was nun? Raus aus Durban. Also Richtung Lesotho. Da ist ein Campingplatz. Kurz vor dem Platz streikte der Sprinter. Leistungsverlust. Das kenne ich doch. Das Unterdrucksystem. Das hätte vor ein paar Wochen die Firma Kestenholz in Pratteln in Ordnung bringen sollen. Konstant wie fast jedes Mal hat auch das nur viel Geld gekostet und nach ca. 60 Minuten Fahrt den Geist aufgegeben. Tolle Arbeit, Jungs. Ich könnte kotzen.

Das Camping war toll. Ein kleiner See. Keine anderen Fahrzeuge.

Der Entschluss. Am nächsten Tag 50 km zurück zu einer Mercedes-Werkstatt. Ich möchte den Bordcomputer auslesen lassen. Die erste Garage war nur für PKW. Wir tranken mit der Bedienung einen Kaffee und machten uns auf den Weg zur Mercedes-Garage für Trucks. Superfreundlich. Sofort volle Bedienung. Nicht wie in der Schweiz.

Der Computer wurde ausgelesen. Voller Fehler. Aber so habe ich es nun im Griff. Ich wollte eigentlich gerne noch Ersatzteile. Fehlanzeige. Gut, habe ich so viel mit dabei.

Dann noch kurz eine Gasflasche und einige Lebensmittel besorgt. Der Lebensmittelladen, welcher super bestückt ist, wurde draußen von schwer bewaffneten Securitas bewacht. Auf Richtung Drakensberg. Eine tolle Gegend im Nationalpark. Gut abgeschirmt. Ruhe. Zeit, um das Fahrzeug flottzumachen.
Mein Sohn meinte, ich habe viel zu viel eingepackt. Ich bin nicht der gleichen Meinung. Wir werden sehen.

Den ganzen Tag das Fahrzeug flottgemacht. Richtiger Krampf. Und heftige Rückenschmerzen.

Eine Affenhorde lief gemütlich in der Nähe durch Richtung Tal.

Nun sollte es dann doch weitergehen. Lesotho ruft. Von Südafrika nach Lesotho führt der «Sani-Pass». Unzählige Mythen werden erzählt, wie schwierig der zu befahren sein soll. Unten lag der südafrikanische Zoll. Wenige Minuten später war alles erledigt. Langsam und gemütlich brachte uns der Sprinter auf die Passhöhe. Es war schon eine ruppige Piste und sehr steil. Aber nicht wirklich ein Problem. Oben dann der Zoll von Lesotho. Auch der war nur wenige Minuten und gut war. Das Carnet wurde nicht beachtet. Kurz nach dem Zoll dann die erste Nacht in Lesotho. Ein junger Hirte besuchte uns, setzte sich auf einen dicken Grasbüschel und ließ sein Brüllwürfel lautstark dudeln.

Da wir ihn nicht beachteten, zottelte er irgendwann davon.

So, weiter geht es dann im nächsten Blog über Lesotho.

Sicherheit geht vor
Einkaufen in Südafrika
Einkaufen in Südafrika
Haus in Durban

4 Antworten auf „Der Erste Blog aus Südafrika“

Das war dann ja ein spannender Auftakt. Ich wünsche eine ab jetzt entspannte Tour und viel Spaß und freue mich auf weitere Einblicke.

Schön, dass der Sprinter wohlbehalten aus dem Container ist und ihr jetzt alles installiert habt. Hab tatsächlich schon auf Nachricht gewartet 🙂
Happy travelling!!

Ein toller Bereich von deinen ersten Erlebnisse. Bin schon auf den nächsten Block gespannt.

Spannender Bericht, danke.
Brüllaffen kenne ich, Brüllwürfel? Hast du dich verschrieben und es gibt Brüllbüffel??? 🙂 so die ersten Gedanken. Habe mich dann aber fast totgelacht als mir beim zweiten durchlesen bewusst wurde dass es kein Tippfehler ist 🙂 🙂

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