Durban Harbor in der Zeit der Segler

Noch knapp drei Wochen zum Start der Tour.


Seit kurzer Zeit ist die «Kalahari Express» wieder auf Empfang und die Position ist bekannt. Schauen wir ob der Zeitplan eingehalten werden kann. Zeittabelle 2 Blog tiefer.

Restlicher Reiseplan der Kalahari Express zum ersten Hafen in Südafrika

Nun schauen wir doch mal wie das vor den Diesel und Dampfbetriebenen Schiffen mit dem Handel nach Durban funktionierte. Folgend einige Bilder aus dieser Zeit. Es kann ja sein, dass wir uns später auch wieder mit der Windkraft auf den Weltmeeren bewegen.

Der Haven von Durban um 1860
Durban 1880
Durban 1890
Durban 1890 (Windjammer)
Durban 1902
Durban 1902
Durban 1913
Durban 1933
Durban 1930

In der grossen Zeit waren Klipper, Schoner und Windjammer unterwegs. Wie schauen die eigentlich aus?

Als Klipper wird eine in den Vereinigten Staaten entstandene Bauart schneller Fracht-Segelschiffe bezeichnet, die ihre Blütezeit in der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte. Seine auffälligsten Merkmale waren ein scharf geschnittener Bug mit hohlen Linien (Klipperbug), starke Bodenaufkimmung, eine im Verhältnis zur Schiffslänge geringe Breite und hohe erreichbare Geschwindigkeiten. Diese Merkmale führten zu einem eingeschränkten Frachtraum zugunsten der Geschwindigkeit. Die Masten, Stengen und Rahen waren verhältnismäßig groß dimensioniert. Oft wurden noch zusätzliche Leesegel geführt. Diese umfangreiche Takelage erforderte eine hohe Anzahl an Besatzungsmitgliedern. In der russischen Marine wurde der Vorsatz „Klipper-“ als Bezeichnung für besonders schnellsegelnde Schiffe aufgenommen, je nach Größe und Takelage gab es „Klipper-Korvetten“ und „Klipper-Fregatten“.

Klipper

Ein Schoner ist ein Segelschiff mit einer bestimmten Takelung, das zwei oder mehr Masten hat, an allen Masten Schratsegel als Hauptsegel führt und dessen vorderster Mast nicht der höchste ist. Ursprünglich hatten Schoner nur zwei Masten, später wurden auch Schoner mit drei und mehr Masten gebaut (z. B. Dreimastschoner Amphitrite); vor allem in den Vereinigten Staaten wurden im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert Schoner mit fünf und mehr Masten gebaut.

Der Schoner Thomas W. Lawson wurde 1902 in den Vereinigten Staaten bei Boston gebaut. Dieser Schoner war der größte seiner Zeit und das einzige Segelboot mit sieben Masten

Der vordere Mast (Fockmast) eines Schoners wird auch Schonermast genannt. Führt ein Schoner am Fockmast ein Gaffelsegel, heißt es Schonersegel. Als Stagsegel vor dem Schonermast werden meistens zwei Klüversegel und ein Focksegel gefahren.

Stagsegelschoner tragen als Hauptsegel statt der Gaffelsegel dreieckige Stag- und am achteren Mast ein Bermudasegel. Zusätzlich kann zwischen den Masttoppen ein „Fischermann“ genanntes Segel gesetzt sein. Am Fockmast werden oftmals die üblichen Vorsegel (Außenklüver, Klüver, Vorstagsegel) gefahren. Durch diese Takelung können die Schiffe sehr hoch am Wind segeln.

Die meisten Stagsegelschoner sind Dreimaster, es gibt aber auch Schiffe, die eine andere Zahl an Masten tragen.

Drei Mast Schoner

Der Windjammer ist ein Großseglertyp, der nach der Klipperära in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufkam und die Nachfolge der schnellen Segler antrat. Es waren aus Holz (vorwiegend USA bis 1892), Eisen und Stahl (seit 1882) gefertigte, mehr auf Tragfähigkeit, Handhabung und Wirtschaftlichkeit ausgelegte Großsegler, um für ihre Reeder Gewinne einzufahren. Auch die späteren, frachtfahrenden Segelschulschiffe gehören zu dieser Kategorie. Die Schiffe wurden im Laufe der Jahrzehnte auch geschwindigkeits- und bedienungsbezogen optimiert (Änderungen an Rumpf und Takelage, dampfgestützte später Petroleum-Schiffswinden, Jarvis-Brasswinden, Fallwinden, bessere Unterkünfte für die Mannschaft „vor dem Mast“ etc.). Heute steht der Begriff synonym für „Großsegler“ und beinhaltet als letzte Generation der Windjammer moderne Segelschulschiffe und Kreuzfahrtschiffe wie die Sea Cloud.

Windjammer
Damalige Webung der «Union-Castle Line» für Schifffahrt von London nach Südafrika

Notiz am Rande: Der spätere Polarforscher «Ernest Shackleton» war zwischen 1898 und 1901 Angestellter der Union-Castle Line und diente als Offizier auf den Schiffen Tantallon Castle, Tintagel Castle, Gaika und Carisbrooke Castle.

Wer diesen Mann nicht kennt sollte mal seine Geschichte lesen. Das in meinen Augen grösste Abenteuer der Menschheit.


Kleiner Rückblick auf den letzten Blog mit der tragischen Geschichte von Martina und Sven.
Passiert ist es am 27.7.2023. Am 4.7.2023 sind Freunde von mir genau diese Strecke gefahren und dachten noch, viel mehr Wasser darf nicht mehr sein sonst wird es gefährlich.

Noch immer sitz mir die Nachricht in den Knochen. Ich fuhr 2019 ein kleines Stück in das Bartang Vally hinein und dachte damals, dass ich das mal durchfahren möchte. Der Plan war das im Jahr 2022 zu fahren. Doch es kam nicht dazu. In der folgenden Karte rot eingezeichnet das Bartang Vally.

Wie sich das Bartang Vally anfühlt ist schwehr zu beschreiben aber das folgende Video bringt es sehr gut rüber.
Das Video entstand fast zur gleichen Zeit wie ich im Pamir unterwegs war. Leider sind wir uns nicht begegnet.

Für Eilige. Hüpft im Video einfach mal auf Minute 20:00.
Aber eigentlich lohnt sich das ganze Video. Danke für die tollen Aufnahmen.

Bartang Vally befahren und wunderbar gefilmt von GrizzlyNbear Overlander.
Steph aus Frankreich und Leigh aus Australien.

Zurück zu Südafrika

Erinnerung an Miriam Makeba (4. März 1932 – 10. November 2008)

Miriam Makeba kam als Kind der Haushaltshilfe und Heilerin Zenzi Makeba, einer Swazi, sowie des Lehrers Caswell Makeba, eines Xhosa, auf die Welt. Sie war das jüngste Kind und hatte drei Schwestern und einen Bruder. Ihr Geburtsort Prospect Township war ein innerstädtischer Slum im Osten Johannesburgs, der 1936 abgerissen wurde. Wenige Wochen nach ihrer Geburt musste ihre Mutter eine sechsmonatige Gefängnisstrafe verbüßen, so dass Miriam Makeba diese Zeit ebenfalls im Gefängnis verbrachte. Ihr Vater starb, als sie sechs Jahre alt war. Makeba besuchte acht Jahre lang das Kilnerton Training Institute, eine Primarschule in Pretoria, wo sie auch im Chor sang. Nach dem Schulbesuch arbeitete sie wie ihre Mutter bei Weißen als Haushaltshilfe. Im Jahr 1949 heiratete sie ihren Jugendfreund James „Gooli“ Kubay und 1950 brachte sie ihre einzige Tochter Bongi Makeba zur Welt. Im Folgejahr wurde die Ehe geschieden.

Makeba wurde in Folge ihres Filmauftritts zur Premiere des Films auf den Internationalen Filmfestspielen nach Venedig eingeladen. Anschließend war sie Gast in der Steve Allen Show, einer Fernsehshow in den USA. Kurz nachdem sie ihre Tochter in die USA geholt hatte, starb ihre Mutter. Die südafrikanischen Behörden verweigerten ihr die Einreise zur Beerdigung. Harry Belafonte half ihr bei der Umsiedlung in die USA und bei ersten Auftritten in Los Angeles und New York. Damit begann ihre Weltkarriere. Makebas größter internationaler musikalischer Erfolg ist das auf isiXhosa geschriebene Lied Pata Pata (1967). Dieses Lied schaffte es auf Platz 12 der US-amerikanischen Charts und bis auf Platz 14 in der bundesdeutschen Hitparade. Zu ihren weiteren bekannten Liedern zählen The Click Song, Malaika, Soweto Blues sowie eine Version von Mbube (The Lion Sleeps Tonight), die sie unter anderem auf der Feier zum 45. Geburtstag John F. Kennedys im Madison Square Garden am 19. Mai 1962 sang.

1963 sprach sie erstmals vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen und verlangte den Boykott des südafrikanischen Apartheid-Regimes. In der Folge wurde ihr von der südafrikanischen Regierung die Staatsbürgerschaft aberkannt; ihre Schallplatten wurden in Südafrika verboten. Von 1964 bis 1966 war sie mit Hugh Masekela verheiratet, mit dem sie auch zusammen auftrat. 1968 heiratete sie den Bürgerrechtler und Black-Panther-Aktivisten Stokely Carmichael. Daraufhin wurden sie vom FBI überwacht; die Platten- und Tourneeverträge wurden gekündigt, so dass das Ehepaar nach Guinea auswanderte, wo Makeba bereits 1963 nach der Ausbürgerung aus Südafrika die Staatsangehörigkeit zuerkannt worden war.

Dort wurden Miriam Makeba und ihr Mann gute Freunde von Präsident Ahmed Sékou Touré und seiner Frau. Neben der guineischen erhielt Makeba auch die algerische Staatsbürgerschaft. Im Herbst 1974 trat sie mit James Brown, B. B. King, The Spinners und The Crusaders auf einem Großkonzert in Kinshasa im afrikanischen Zaire auf. Es war Teil des Rahmenprogramms für den historischen Boxkampf Rumble in the Jungle („Der Kampf im Dschungel“) zwischen George Foreman und Muhammad Ali.

1978 wurde die Ehe von Makeba und Carmichael geschieden. Miriam Makeba wurde dann Zweitfrau von Bageot Bah, einem belgischen Muslim, der Angestellter einer Luftfahrtgesellschaft war.

Bongi Makeba starb 1985 in Guinea, worauf Miriam Makeba nach Brüssel zog. 1987 begleitete sie Paul Simon weltweit auf seiner Graceland-Tour und sang mit ihm im Duo Under African Skies (dokumentiert in Simbabwe). 1988 trat sie zusammen mit Hugh Masekela beim Nelson Mandela 70th Birthday Tribute Concert in London auf.

Nach drei Jahrzehnten Exil in den USA, Guinea und Belgien kehrte sie im Juni 1990, auf Bitte von Nelson Mandela, nach Südafrika zurück und lebte ab Dezember 1990 wieder in Johannesburg.

1991 ging sie mit dem Jazztrompeter Dizzy Gillespie auf Tour, 1992 war sie an der Seite von Whoopi Goldberg in der Verfilmung des Musicals Sarafina! zu sehen. Sie wurde zur Goodwill-Botschafterin Südafrikas bei den Vereinten Nationen ernannt. 2004 gründete sie den ZF Makeba Trust, um ihr Vermächtnis zu sichern. Zu diesem Trust gehört das Miriam Makeba Rehabilitation Centre for Abused Girls, das missbrauchten Mädchen Schutz bietet. Am 26. September 2005 erklärte Miriam Makeba ihren Abschied von der Bühne. Eine letzte Welttournee führte sie noch durch die USA, Kuba, Brasilien, Venezuela, Skandinavien und Deutschland. Am 25. Mai 2006 gab Miriam Makeba auf dem 18. Africa Festival in Würzburg ihr letztes Konzert in Deutschland.

Am 9. November 2008 trat Miriam Makeba auf einem Benefizkonzert für den von der Camorra bedrohten Schriftsteller und Journalisten Roberto Saviano in Castel Volturno in Italien auf. Kurz nach ihrem Auftritt erlitt sie einen Herzinfarkt und verstarb am frühen Morgen des 10. November 2008 im Alter von 76 Jahren im Krankenhaus. Ihre Asche wurde dem Meer übergeben.

Quelle: Wikipedia

Miriam Makeba – Qongqothwane (The Click Song) (Live, 1963)
Miriam Makeba – Pata Pata (Live at Avo Session, Basel, 2006)

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