Die «Kalahari Express» hat den Transponder abgeschaltet und fährt unbeobachtet stetig dem Ziel entgegen.
In den letzten Tagen erreicht mich eine Nachricht die ich so nie erwartet hätte.
2019 auf meiner grossen Tour nach Osten lernte ich mitten im «Pamir Highway» in Tadschikistan an der Grenze zu Afghanistan Martina und Sven mit ihrem Fahrzeug «Peppo», ein «Dodge RAM 3500» kennen. Wir haben zusammen eine sehr schöne Zeit verbracht, viel Informationen ausgetauscht, gelacht, gestaunt, …
Ich habe bis Heute regelmässig Kontakt zu den beiden.
Was ist denn nun passiert? Ich denke ich lasse hier die beiden selber zu Wort kommen. Es ist die Nachricht die sie mir geschrieben haben. Sie willigten einer Veröffentlichung hier im Blog zu.
EINE NACHRICHT, DIE WIR NIE SCHREIBEN WOLLTEN
Leider ist am 27.07 bei einer Flusspassage ( im Bartang Valley Tajikistan) die Fahrspur weggebrochen und Peppo mit Sven am Steuer fast in die Fluten gekippt. Sven konnte Peppo zum Glück rückwärts halb ans Ufer zurück manövrieren, beim Versuch weiter aus dem Fluss zu kommen ist leider die Kardanwelle abgerissen.
Aber Sven konnte halbwegs sicher aus Peppo raus.
Wir haben dann noch die wichtigsten Sachen,
Pässe, Handy Fotoaparate und Festplatten mit allen Fotos der kompletten Reise aus der Kabine hinten rausholen.
Gegen 12 Uhr mittags ist Sven los ins 10 km entfernte Dorf um Hilfe zu holen. Es war bereits dunkel, ca 20 Uhr als Sven mit Hilfe wieder da war. Es war dann aber viel zu hoher Wasserstand deshalb zu gefählich und zu dunkel, um Peppo mit einem Bulldozer raus zuziehen.
Das Wasser stand jetzt bis zur Windschutzscheibe.
In der Nacht wurde der Wasserdruck zu gross und Peppo wurde von den Fluten mitgerissen.
ALLES ist futsch,
Kabine weggerissen und das Dach aufgerissen ca 800m Fluss abwärts auf einer Kiesbank gestrandet, Peppo 500m flusabwärts liegen geblieben, und nur noch Schrott.
Sven hat noch mit Helfern am Frühen morgen einpaar Sachen aus der Kabine geholt, aber ist nicht viel . Klamotten, der Ganze Hausrat, Andenken, unser zuhause alles von den Fluten mitgerissen.
Wir haben noch die Kleider die wir am Leib tragen.
Aus und vorbei
Wir sind in Gudara Tajikistan, für uns wird gesorgt und der Dorfvorsteher organisiert alles für uns so gut es geht. Wir werden die nächsten Tage nach Ruschon mit dem Taxi fahren, dort müssen wir dann zur Polizei, wegen dem ganzen administrativen, wegem Auto das futsch ist usw. Dann fahren wir mit dem Taxi nach Dushanbe, müssen auf die Schweizer Botschaft wegem Verlust der ID, und Führerausweis usw. Und dann werden wir von Duschanbe zurückfliegen.
Wir haben hier leider sehr schlechtes Internet. Aber wir versuchen uns immer wieder zu melden, um Euch auf dem laufenden zu halten. Viele liebe Grüsse
Martina + Sven
Die folgenden Bilder zeigen das Ausmass. Welche Gewalt die Wassermassen hatten. Ich lasse das mal unkommentiert so stehen. Ich bin tief erschüttert. Lasst die Bilder etwas auf euch wirken. Schaut dann nochmals oben nach wie das Fahrzeug vorher ausgesehen hat.
Link zum SPENDENKONTO für die Beiden. Ich danke allen die mitmachen. Weiter danke ich auch Aaron, der diese Spendengeschichte ins Leben gerufen hat.
Liebe Leute die in der ganzen Welt unterwegs seid. Passt auf euch auf. Risiken sind manchmal nicht klar ersichtlich und eskalieren so schnell.
Und auch diesmal noch etwas Kultur zum Blog Abschluss.
Leider auch eine traurige Geschichte.
Zur Erinnerung an Brenda Fassie (Süd Afrika)
Dieses mal noch ein kleiner Zusatzbeitrag über «Brenda Fassie». Ihre Musik schaffte es auch bei uns in die Hitparaden. Eventuell erinnert sich der Eine oder Andere an ihre Musik.
Brenda wurde am 3. November 1964 in Langa, dem ältesten Township von Kapstadt, als Jüngste von neu Kinder gebohren. Mit 16 Jahren ging sie nach Soweto, dem grössten Township von Johannesburg. 1986 schaffte sie es sogar in die englische Charts. Leider wurde sie auch Drogensüchtig. was ihre Karriere zerstöhrte. Der Tiefpunkt dieses Abstieges war ein Vorfall im Jahre 1995, bei dem sie und ihre Lebensgefährtin Poppie Sihlahla eine Überdosis Kokain konsumierten. Sihlahla verstarb im Krankenhaus, Fassie überlebte und versuchte nach diesem Schock, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Obwohl sie ihre Karriere wieder zum Laufen brachte, hatte sie auch weiterhin Probleme mit Drogen. Im Lauf ihres Lebens war sie mehr als 30 Mal in Entziehungskuren.
Seit 1996 veröffentlichte sie beinahe jährlich ein neues Soloalbum und feierte wieder große Erfolge. Ihr größtes Comeback-Album ist das 1998 erschienene Memeza. Es war das meistverkaufte Album Südafrikas in diesem Jahr. Fast alle ihre Alben haben den mehrfachen südafrikanischen Platin-Status erreicht. 1999 erhielt sie den Kora All African Music Awards in der Kategorie Best Artist.
In den Morgenstunden des 26. April 2004 kollabierte Brenda in ihrem Haus in Buccleuch (einem Ortsteil von Sandton in Johannesburg) und fiel in ein Koma. Sie wurde in das Sunninghill-Krankenhaus in Johannesburg gebracht. Ihre Herz- und Lungenfunktionen brachen zusammen, und sie erlitt infolge des Sauerstoffmangels einen Hirnschaden, der das Koma zur Folge hatte. Brenda Fassie verstarb 13 Tage nach diesem Vorfall am 9. Mai 2004 im Alter von 39 Jahren, ohne noch einmal das Bewusstsein zu erlangen, nachdem die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet worden waren. Der erst Monate nach ihrem Tod veröffentlichte Autopsiebericht zeigte, dass sie an einer Überdosis Kokain verstarb.
Einem Bericht der südafrikanischen Sunday Times und zweier Manager ihrer Plattenfirma zufolge zeigte der Autopsiebericht auch, dass Fassie HIV-positiv war.
Danke Brenda Fassie für deine tolle Musik
Ich sitze gerade mit Tränen am PC.
Eine Antwort auf „Aus aktuellem Anlass“
Hallo zusammen
Die Kalahari Express befindet sich im Moment auf der Höhe von Lüderitz, Namibia. Der Transponder ist aktiv, bitte neu starten !!
Gruss
Hans-Peter